Tagebau wiedereröffnen! – Tagebau wieder in Betrieb nehmen!
10. Dezember 2005
Senftenberg
Neonaziaufmarsch verhindern!
Am 10.Dezember 2005 wollen regionale Kameradschaften zusammen mit der NPD
unter dem Motto „Menschenrecht bricht Staatsrecht“ („Gegen staatliche
Repressionen und Kapitalistische Normalitäten vorgehen!“) am Tag der
Menschenrechte durch die kleine Südbrandenburgische Stadt Senftenberg
marschieren. Die Vereinigung von freien Kameradschaften und der NPD die
dort unter dem Label Lausitzer Aktionsbündnis (LAB) auftritt, ist schon
öfters als Veranstalter von Demonstrationen und anderen Aktionen in
Erscheinung getreten.
Obwohl sich ihre meisten Aktivitäten auf Hoyerswerda bezogen und stetig
das sächsische Umland dafür genutzt wurde, um ihre Propaganda zu
verbreiten, wurde jetzt Senftenberg dazu auserkoren, um dort ihre
menschenverachtenden Ansichten breitzutreten.
Dem Aufruf der Nazis zu entnehmen richtet sich diese Demonstration gegen
die „staatliche Repression“ in Form der Polizei, die sich an den letzteren
Demonstrationen geäußert haben soll. Darunter wurden dann das
Heldengedenken in Halbe, sowie die Demonstration am 5.Novemver 2005 in
Potsdam und die Befreiung Deutschlands vom Faschismus am 8.Mai 2005 in
Berlin aufgeführt, wo sie nicht wie gewollt, ihren
Geschichtsrevisionistischen Charakter entfalten und ihrer Wut freien Lauf
lassen konnten. Das die NPD, das Lausitzer Aktionsbündnis und andere freie
Kameradschaften wenig mit Menschenrechten zu tun haben dürfte jedem
hinreichend, in Bezug auf die Vergangenheit, bekannt sein. Die Teilnahme
an Montagsdemonstrationen gegen den Sozialabbau, rechte
Anti-Kriegs-Demonstrationen oder wie hier eine vermeintliche Demonstration
gegen „Polizeiliche Willkür und Kapitalistische Normalität“, scheinen
teilweise gesellschaftlich kompatibel und bieten wenig moralische
Angriffsfläche.
Nur sollte man nicht den Hintergrund dieser Veranstaltungen,
beziehungsweise das Ziel dieser Neonazistischen Gruppen
vergessen.
Schließlich lautet es ja auch am Ende ihres Aufrufes: „Nationalen Sozialismus durchsetzen – jetzt!“.
Egal wie links und alternativ die Forderungen auch klingen mögen, die
Schaffung von mehr Gleichheit und Gerechtigkeit dürfte nicht zu ihren
Zielen gehören!
Wahrscheinlich hängt der Grund, in dieser Stadt aufzumarschieren, damit
zusammen, dass sich Senftenberg in einem Gebiet befindet, wo sich
Rechtsextremisten wohl fühlen können. Dieses folgt wiederum daraus, dass
dort hohe Arbeitslosigkeit, sowie wenig Angebote für den weniger
wohlhabenden Bürger vorhanden sind. Auch Perspektivlosigkeit, was schnell
zu Frustration entarten kann, bietet natürlich leichten Nährboden, um dort
dumme Menschen mit ihrer faschistischen Propaganda zu ködern. Sie werden
sich darüber hinaus im Sicheren wiegen, dadurch das Senftenberg eine
Kleinstadt im Süden von Brandenburg ist und somit keine Zwischenfälle
hinsichtlich ihres Aufmarsches auf Seiten der Cops oder antifaschistischer
Gruppen zu erwarten sind.
ABER
Sie haben ihre Rechnung ohne uns und den anderen hunderten
antifaschistischen Bürgern gemacht, die sich diese Provokation nicht
gefallen lassen werden und sich den Nazis, mit allen ihnen zur Verfügung
stehenden Mitteln, in den Weg stellen werden.
Also komm auch Du am 10.Dezember nach Senftenberg und lass es uns beenden,
bevor es angefangen hat!
Kein Fußbreit den Faschisten!