Karriere begann bei der GSG‑9
Neuer Polizeipräsident in Frankfurt (Oder) soll der 44-jährige Klaus Kandt werden, der derzeit Vizechef des Präsidiums ist. Das erfuhr die MAZ aus Regierungskreisen. Kandt würde damit Nachfolger von Winfriede Schreiber, die ins Innenministerium wechselt und dort Abteilungsleiterin Verfassungsschutz wird. Der bisherige Chef Heiner Wegesin wird zum 1. Januar in den einstweiligen Ruhestand versetzt.
Nach der offiziellen Ausschreibung für den Präsidentenposten in Frankfurt (Oder) läuft alles auf Kandt hinaus, hieß es. Das Innenministerium wollte die Personalie gestern nicht bestätigen. Es sei “noch alles offen”, sagte Sprecherin Dorothee Stacke. Der Landeschef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Andreas Schuster, sagte gestern auf Anfrage, er halte Kandt “polizeifachlich für sehr gut”.
Das Polizeipräsidium mit Sitz in Frankfurt (Oder) ist für den Ostteil Brandenburg zuständig — von der Uckermark bis in die Lausitz. Sieben Schutzbereiche gehören zu diesem Präsidium. Mit der Polizeireform 2002 war die Zahl der Landpräsidien von sechs auf zwei reduziert worden — Potsdam und Frankfurt.
Kandt, der aus Hessen stammt, ist leidenschaftlicher Hobby-Radrennfahrer. Er begann seine Polizei-Karriere beim Bundesgrenzschutz See, ging später zur Spezialtruppe GSG‑9 und war einige Zeit im Sondereinsatzkommando (SEK) in Berlin tätig. 1993 kam er nach Brandenburg und war acht Jahre lang Chef der Spezialeinheiten, zu denen das Sondereinsatzkommando (SEK) und das für Observierungen zuständige Mobile Einsatzkommando (MEK) gehören.
Mit der Polizeireform wurden auch die Spezialkräfte neu geordnet. Im November 2001 übernahm Kandt die Abteilung für Spezialeinheiten und Zeugenschutz beim Landeskriminalamt (LKA). Ihm unterstanden unter anderem vier Sondereinheiten mit rund 200 Spezialeinsatzkräften.