Kein Anstieg bei Schwarzarbeit erwartet
Die Arbeitsagentur Frankfurt rechnet nach dem Wegfall der Kontrollen an der deutsch-polnischen Grenze nicht mit einem Anstieg der Schwarzarbeit in der Oderregion. Firmen brauchten keine Sorge vor ruinösem Wettbewerb zu haben, so Behördensprecher André Schulz. Der Einzelhandel setzt auf mehr Präsenz mobiler Bundespolizei-Kontrollen.
“Was die illegale Beschäftigung angeht, ist die Spitze überwunden”, sagt André Schulz. Habe es vor dem EU-Beitritt Polens einen Anstieg gegeben, seien die Fälle aufgedeckter Schwarzarbeit zuletzt zurückgegangen. Die Arbeitsagentur erwartet mit dem Beitritt Polens zum Schengenabkommen und dem damit verbundenen Wegfall der Grenzkontrollen am Freitag keinen erneuten Anstieg. “Diejenigen, die schwarz arbeiten wollen, haben nicht auf diesen Termin gewartet — die sind schon hier”, sagt Schulz. Der Agentur-Sprecher hält mögliche Sorgen klein- und mittelständischer Unternehmen vor einem durch Schwarzarbeit bedingten ruinösen Wettbewerb als unbegründet. Dass nun massenhaft ausländische Arbeitnehmer auf den deutschen Markt kommen, sei ebenfalls nicht zu erwarten. Sie benötigten weiterhin eine Arbeitsgenehmigung, die von der Arbeitsagentur ausgeben werde.
Wie die Arbeitsagentur rechnet auch der Zoll nicht mit einer Zunahme der Schwarzarbeit. “Dafür gibt es keine Anhaltspunkte”, sagt Steffen Schreck, Sprecher des Hauptzollamtes Frankfurt. Man werde die tatsächlichen
Die Nachfrage nach ausländischen Mitarbeitern ist nach Angaben der Arbeitsagentur in den vergangenen Jahren gestiegen. Stärker verbreitet sei die Einstellung vor allem im Gesundheitswesen, vor allem aber in der Metall- und Elektrobranche. Mit gemischten Gefühlen sieht der Einzelhandelsverband die totale Grenzöffnung. “Polnische Bürger, die momentan einen Vermerk in ihrem Pass haben, dass sie die Grenze nicht passieren dürfen, zum Beispiel wegen Diebstahldelikten, können nun unbemerkt einreisen”, benennt Lonny Lehmann vom Regionalbereich Ostbrandenburg ein Problem.