Die neun Hochschulbibliotheken im Land Brandenburg leiden unter erheblichen finanziellen Problemen. Für neue Bücher reicht das Geld bei weitem nicht und oft fehlt es auch an aktuellen Fachzeitschriften.
Dennoch schmetterten die Koalitionsfraktionen SPD und CDU in der vergangen Woche im Landtag einen Antrag der oppositionellen Linkspartei ab. Der Antrag hatte zum Ziel, für das Jahr 2006 einen Sonderfonds für die Hochschulbibliotheken zu schaffen. Der Fonds sollte mit einer Million Euro aus Lottomitteln ausgestattet werden. Außerdem sollte die Landesregierung prüfen, ob man für die Zeit ab 2007 nicht einen dauerhaften Bibliotheksfonds auflegen könnte.
»Die Situation der Bibliotheken ist vielfach dramatisch«, argumentierte der Landtagsabgeordnete Peer Jürgens (Linkspartei), der selbst noch studiert. »Darunter leidet vielfach die Studienqualität.«
Von 1991 bis 2003 kamen aus einem Bundesprogramm insgesamt 56 Millionen Euro für die Ausstattung der märkischen Hochschulbibliotheken. Doch das Programm ist längst ausgelaufen. Die Hochschulen besorgen sich zwar Drittmittel für ihre Bibliotheken. »Doch auch die sind nur ein Tropfen auf dem heißen Stein«, meint Jürgens.
»Leider sind unsere Hochschulen überbelegt und unterfinanziert«, räumte die Abgeordnete Martina Münch (SPD) ein. Die Nöte der Hochulbibliotheken werden in Zukunft noch zunehmen, vermutete sie. Doch einen Sonderfonds vorzuschlagen, sei keineswegs eine originelle Idee. Zusätzliches Geld sei nun einmal nicht vorhanden.
Wissenschaftsministerin Johanna Wanka (CDU) nannte den Antrag der Linken »kontraproduktiv«. Um die geforderte Million aufzubringen, müsste in anderen Bereichen gespart werden.
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