Strausberg: Direktor-Abschiedsfeier gestört
Am Morgen des Dienstag feierte der bekannte konservative Direktor Lutz Klinnert des Strausberger Theodor-Fontane-Gymnasiums, seinen Abschied von den SchülerInnen.Ein dutzend Leute versuchten durch unterschiedliche Methoden, lautstarken Einfluss auf die Veranstaltung auszuüben.
Lutz Klinnert war seit 15 Jahren der Direktor des Gymnasiums und versuchte sich mit Schnellläuferklassen (ab 5. Klasse auf´s Gymnasium, Abschluss nach 12 Jahren) und Vorzeige-LeistungsträgerInnen wie Mathemathik-Olympiaden-GewinnerInnen im Land Brandenburg und auch bundesweit zu profilieren. Gelder kamen und die Schule wurde innerhalb und auf dem Gelände komplett modernisisert. Das neueste Bollwerk ist die Turnhalle auf dem ehemaligen Hof. Klinnert organisierte Politik-Veranstaltungen mit Jörg Schönbohm und beharrte auf seiner Ordnungswut, was sich an jenen ausliess, die auf diese Ordnung nie Lust hatten.
Am Montag war sein letzter Schultag und die SchülerInnen wurden von den LehrerInnen und SchülersprecherInnen gezwungen, bei der Abschiedsfeier mitzumachen.Im Musikunterricht mussten die SchülerInnen zwei Lieder lernen die dann bei der Feier gesungen wurden. Männliche Vertreter der 13. Klassen liefen in Anzug und Sakko herum und erweckten den Eindruck, sie seien Bodyguards von Lutz Klinnert.
Die Abschlussrede war begleitet von einer lärmenden Sirene und einem umgedichteten Lied.
Es sollt die Herzen der SchülerInnen wecken:
(auf die Melodie der Internationalen)
1. Strophe
Wacht auf Verdammt dieser Schule
die stets man noch zum Singen zwingt
das Recht, die Schule zu bestimmen,
ist euch allein bestimmt.
Refrain:
Schüler hört das Finale
Auf zur letzten Tortur.
Zum Abschied gibt´s Randale
für Klinnert´s Leistungsschwur.
2. Strophe
Es rettet euch kein höheres Wesen,
kein Gott, Direktor, noch Tribun
euch aus dem Elend zu erlösen
könnt ihr nur selber tun.
3. Strophe
Ihr Gym-. Real‑, und Hauptschulleute
Ihr seid die Masse und nicht klein
Autorität schiebt beiseite
diese Welt muss EURE sein.