Die vorgestern stattgefundene Stadtverordnetenversammlung und das Abstimmungsverhalten verschiedener Fraktionen über die Zukunft des Spartacuses und des Jugendclubs S13 hat mal wieder gezeigt, dass es auch grade für jüngere Menschen keinerlei Grund gibt den Versprechungen bürgerlicher Parteien in Potsdam zu vertrauen. Obwohl ein Großteil der Potsdamer Parteien auf einer Podiumsdiskussion zuvor Unterstützung für den Spartacus zugesichert hatte, stimmte die Mehrheit am Mittwochabend gegen einen Antrag der Fraktion “die Andere”, welcher die Nutzung des leerstehenden “Minsk” am Brauhausberg vorschlug.
Viele Unterstützer_Innen sahen in diesem Antrag eine Hoffunung für eine Wiedereröffnung des alternativen Jugendclubs. Der Entscheid gegen die Unterstützung der alternativen Jugendszene Potsdams zeigt die Nichtigkeit von Programmen wie “Potsdam bekennt Farbe” und “Potsdamer Toleranzedikt”. Die Stadt sollte nicht nur dem Bildungsbürgertum eine Initative bieten, sondern den Aufbau und Erhalt von alternativen Jugendeinrichtungen aktiv und verbindlich fördern. Allein das Schmücken mit Schautafeln, auf denen bürgerliche Ideale wie Toleranz und Weltoffenheit angepriesen werden, reicht nicht aus. Wenn diese Ideale nicht umgesetzt werden, verkommen sie zur Farce. Wir sehen einen direkten Zusammenhang zwischen der Bekämpfung von Rechtsextremismus und der Unterstützung alternativer Projekte. Alissa vom AK Antifa sagt dazu: “Der Protest der Stadt in Form der Straße der Demokraten_innen gegen das DVU-Fest am 20.09.08 ist in Anbetracht des gestrigen Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung ein Feigenblatt.
Gegen Rechts zu demonstrieren und gleichzeitig der antifaschistischen Gegenkultur die Räume zu verweigern, zeugt von der Verlogenheit der Stadt Potsdam und kann und darf so nicht akzeptiert werden. Es wird offensichtlich versucht, linksalternative Bestreben zu Ersticken und diese zu Übergehen. Den Jugendlichen wird schnell bewusst werden, dass ihnen das demokratische Konzept nicht weiterhelfen kann und will.”