Am vergangenen Montag jährte sich der Todestag von Falko Lüdke zum 10. Mal. Falko, ein linker Punk, starb am 31. Mai 2000 nach dem ihn der Nazi Mike Bärther brutal vor ein fahrendes Auto stieß. In Eberswalde ist Falko der zweite Mensch, der von Nazis ermordet wurde. Im November 1990 starb Amadeu Antonio Kiowa nach einem Angriff von mehreren Nazis. Das erste Opfer rechter Gewalt nach der Wiedervereinigung.
Ausgerechnet dort, wo Nazis zwei Todesopfer zu verantworten haben, und in unmittelbare Nähe zum Todestag von Falko, will die Kameradschaft Märkisch Oder Barnim (KMOB) am 5. Juni einen Aufmarsch gegen „Linke Gewalt“ in Eberswalde durchführen.
Wir lassen diese widerwärtige Fälschung der Ereignisse nicht zu!
Die rechten Morde in Eberswalde reihen sich ein in eine lange Liste von Morden und Gewalttaten, die seit der Wiedervereinigung von Nazis in Deutschland verübt wurden. 149 Tote durch rechte Gewalt sind seitdem bekannt.
Eberswalde ist kein Ort für rechte Propaganda!
In Bernau haben am vergangenen Samstag ca. 90 Nazis versucht, durch Bernau zu marschieren und ihre menschenverachtende Ideologien in die Öffentlichkeit zu tragen. 500 Menschen stellten sich ihnen in Form einer friedlichen, bunten, gut gelaunten Blockade entgegen. Mit Erfolg! Die Polizei sah keinen Grund zur Räumung und die „Kamerad_innen“ haben nach nur zwei Stunden ihre Niederlage eingesehen und sind wieder abgereist. Robert Gebhardt, der Anführer der Kameradschaft, kommentierte den Tag aus seiner Sicht treffend im Internet mit: “Alles Scheiße!“
Diesen Erfolg wollen wir auch in Eberswalde wiederholen. Der Ausgangspunkt bietet dabei der Bahnhof der Stadt. Der Weg in die Innenstadt ist durch das Eberswalder Stadtfest „FinE“ blockiert sowie durch das „Fette Reifen Rennen“ – ein Fahrradrennen, bei dem auch „normale“ Räder teilnehmen können. Der einzige Weg, der den Nazis bleibt, ist der Richtung Westend. Schon jetzt ein Erfolg!
Unser Ziel ist es, wie in Bernau, die Nazis keinen einzigen Schritt weit kommen zu lassen. Unser Ziel ist, dass ihre absurden Proteste „Gegen Linke Gewalt“ einzig von den Spatzen auf den Bahnhofsdächern gehört werden. Unser Ziel ist eine bunte, laute, friedliche Blockade des Naziaufmarsches!
Das Bündnis „Brandenburg Nazifrei“ hat am Busparkplatz am Bahnhof eine Kundgebung angemeldet. Außerdem wird es in Kooperation mit der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) am Bahnhofsvorplatz ein Willkommensstand mit Bühne und vielfältigem Kulturprogramm geben. Mit diesem will die Hochschule ihre Gäste zum Tag der Offenen Tür begrüßen und zeigen, dass Rassismus in Eberswalde keinen Platz hat, wie auch nirgendwo sonst. Wie werden uns am Bahnhofsvorplatz sammeln und von dort aus unsere Menschenblockade starten.
Ob in Bernau, Eberswalde, Bad Freienwalde, Strausberg oder Manschnow — Nazis blockieren ist unser Recht — überall!
5. Juni – 10.00 Uhr — Bahnhof Eberswalde
Zeigen wir den Nazis, dass wir keinen Platz haben für ihre menschenverachtende und geschichtsverdrehende Propaganda!