Anlässlich des Bestehens des im Oktober 2011 gegründeten Naziladens „Tönsberg“ in Berlin-Weißensee versammelten sich heute, am 25.03.2012 gegen 16 Uhr etwa 60 engagierte Antifaschist_innen vor dem Haus des Vermieters in Potsdam-Grube, welcher gleichzeitig Firmensitz der „Immo Haus GmbH“ ist. In mehreren Redebeiträgen wurde vor allem auf die gestiegene Nazigewalt im unmittelbaren Umfeld des Ladens und im gesamten Berliner Nordosten hingewiesen.
Der Protest wurde nötig, da der Vermieter, Klaus Rosenthal, sich durch sein uneinsichtiges Verhalten bisher verweigerte Kontakt mit den Antifaschist_innen aufzunehmen und den Nazis zu kündigen. Nach eigenen Aussagen ist es Herrn Rosenthal egal, woher er sein Geld bekommt. Im Gegensatz zu anderen Vermieter_innen in Berlin, die an die Nazis vermietete Räumlichkeiten kündigten.
Die Marke „Thor Steiner“, die in dem Laden vertrieben wird, ist eine durch Neonazis gegründete und bei diesen beliebte Bekleidungsfirma. In weiteren Redebeiträgen wurde auf die Neonaziproblematik in Potsdam und Umgebung hingewiesen. Dies wurde durch die etwa 20 Nazis, die vor allem aus Potsdam und dem Umland kamen und eine Gegenkundgebung durchführten, bestätigt. Sie versuchten durch ihre Anwesenheit die Kundgebungsteilnehmer_innen einzuschüchtern und verklebten und sprühten im Vorfeld Nazipropaganda in Grube. Des Weiteren sollen die Nazis, nach Angaben der freiwilligen Feuerwehr Grube, Galgen und Banner als Drohung für Antifaschist_innen aufgehangen haben. Die freiwillige Feuerwehr entfernte diese bereits vor Kundgebungsbeginn.
Viele Passant_innen und vorbeifahrende Menschen begrüßten die Kundgebung der Antifa und zeigten sich solidarisch mit dem Anliegen der Versammlung. Nach etwa 1,5 Stunden wurde die Kundgebung erfolgreich beendet und die Teilnehmer_innen verließen geschlossen den Ort und entfernten dabei Naziaufkleber und Sprühereien. Dabei wurden bei einem Teilnehmer, der Nazipropaganda überklebte, von der Polizei die Personalien aufgenommen und diesem antifaschistische Aufkleber entwendet.
Sarah B. von der [a] antifaschistischen linken potsdam resümiert: „Die heutige Veranstaltung hat gezeigt, dass viele Menschen mit Naziläden und damit einhergehender rechter Propaganda und Gewalt ein Problem haben und dies nicht tatenlos hinnehmen werden. Wir hoffen Herr Rosenthal hat verstanden, dass mensch mit Nazis keine Geschäfte macht und den Laden endlich schließt!“
Keine Geschäfte mit Nazis- nicht in Weißensee oder anderswo!
Weitere Infos zum Laden und den Gegenaktivitäten findet ihr unter: http://keinkiezfuernazis.blogsport.eu