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Keine Gewaltspirale

Ein Bünd­nis link­er Grup­pen und Einzelper­sön­lichkeit­en namens “Soli­gruppe Pots­dam” hat gestern in einem offe­nen Brief die Forderung nach Freilas­sung von Julia S. erneuert. Die Mitar­bei­t­erin des linken Chamäleon-Pro­jek­tes, zuvor selb­st Opfer eines Über­falls von Recht­en auf ihre Büroräume, sitzt seit 20. Juni in Duben in Unter­suchung­shaft. Die Pots­damer Staat­san­waltschaft ermit­telt gegen sie wegen Mord­ver­suchs, nach­dem sie sich an einem Angriff link­er auf rechte Jugendliche in Pots­dam beteiligt hat­te und bei den Angreifern ein Totschläger gefun­den wor­den war. 

“Uns ist kein ver­gle­ich­bar­er Fall von Neon­azis bekan­nt, wo die Anklage ver­suchter Mord gelautet hätte”, heißt es in dem Schreiben, das die Frak­tion Die Andere gestern ver­bre­it­ete. Darin sind 26 Ini­tia­tiv­en, Ein­rich­tun­gen und Per­sön­lichkeit­en als Unter­stützer genannt. 

Die Autoren lehnen nicht nur die “harte Gan­gart” gegen Julia S. ab, son­dern generell eine Gle­ich­set­zung link­er und rechter Gewalt. Bei den Neon­azis sei “bru­tale Gewalt gegen andere Per­so­n­en” akzep­tiert und “gewolltes Mit­tel der Aktion”. Sie seien für die Angst von Aus­län­dern, Linken, Obdachlosen, Behin­derten und anderen ver­ant­wortlich. “Eine antifaschis­tis­che Bedro­hung in der Öffentlichkeit gibt es nicht”, heißt es in dem Schreiben. Es sei daher nicht gerecht­fer­tigt, von ein­er “Spi­rale der Gewalt” zwis­chen rechts und links zu sprechen, argu­men­tieren die Autoren. 

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