Kategorien
Uncategorized

Keine schweigenden Provinzen!

Anlässlich der Kom­mu­nal­wahlen in Bran­den­burg wollen wir in Königs Wuster­hausen Antifaschis­tis­che Aktionswochen unter dem Mot­to “Keine Schweigen­den Prov­inzen” ver­anstal­ten. Primäres Ziel ist es den Einzug der NPD in das Stadt­par­la­ment zu ver­hin­dern und eine linke, antifaschis­tis­che Gegenkul­tur zu etablieren. Deshalb wer­den wir den Nazis mit ver­schieden­sten Aktio­nen ihre Dom­i­nanz auf der Straße entreißen. Die Aktionswochen sind Teil der lan­desweit­en Kam­pagne “Keine Stimme den Nazis”.

Aufruf

Am 28. Sep­tem­ber 2008 find­en im Land Bran­den­burg Kom­mu­nal­wahlen statt. Schon seit über einem Jahr grün­det die NPD flächen­deck­end Ortsver­bände in ganz Bran­den­burg, um über den Einzug in die Kreistage den Sprung in den Bran­den­bur­gis­chen Land­tag zu schaf­fen. Auch in Königs Wuster­hausen grün­dete sich am 13. April 2008 ein NPD-Kreisver­band unter dem Vor­sitz von Michael Thal­heim. Bere­its nach kurz­er Zeit ent­fal­tete der Ver­band beträchtliche Aktiv­itäten. So ver­anstal­tete die NPD bish­er eine Demon­stra­tion, organ­isierte mehrere Info­tis­che und andere Ver­anstal­tun­gen. Auf diese Weise schafft sie es im Stadt­bild Königs Wuster­hausens kon­tinuier­lich präsent zu sein. Klares Ziel dieser Aktiv­itäten ist der Einzug in den Stad­trat von Königs Wuster­hausen. Dadurch hätte die NPD direk­ten Ein­fluss auf die Stadt­poli­tik, ins­beson­dere auf die Jugen­dar­beit. So kön­nte sie zum Beispiel Entschei­dun­gen für Jugen­dar­beit zu Gun­sten von Migran­tInnen und Linken boykottieren. 

Doch auch jet­zt schon besitzt Königs Wuster­hausen eine starke rechte Szene. Kam­er­ad­schaften, NPD und unor­gan­isierte Nazis dominieren die Straße und machen alter­na­tiv­en Jugendlichen, Linken, Migran­tInnen und allen anderen, die nicht in ihr beschränk­tes Welt­bild passen, das Leben schw­er. An fast jed­er Ecke sind Wände mit neon­azis­tis­chen Parolen beschmiert. Bis vor Kurzem kaufte eine Vielzahl Jugendlich­er Klei­dung im lokalen Neon­azigeschäft “Explo­siv”. Nach­dem dieses schließen musste eröffnete wenige Meter weit­er bere­its ein neuer Naziladen. In diesem wird unter anderem die neon­azis­tis­chen Mode­marke “Thor Steinar” ver­trieben, deren Fir­men­sitz sich im Stadt­teil Zeesen befind­et. Neu ist die eben­falls neon­azis­tis­che Mode­marke “Eric & Sons”, welche auch in Königs Wuster­hausen ansäs­sig ist. 

Die Hege­monie der Nazis man­i­festiert sich aber vor allem auch in der Exis­tenz von Angsträu­men. Das dieses Prob­lem ernst zu nehmen ist zeigt die einzi­gar­tige und beängsti­gende Geschichte der Stadt. Schon seit Jahrzehn­ten sind Nazis in und um Königs Wuster­hausen beson­ders aktiv. So wur­den seit den 90er Jahren bere­its mehrere Men­schen von Nazis ermordet. Im Jahr 2001 sind bei einem Bran­dan­schlag auf das antifaschis­tis­che Fes­ti­val “Le monde est a nous” einige AntifaschistIn­nen nur knapp mit dem Leben davon gekom­men. Betrof­fen von Über­grif­f­en sind aber vor allem auch Migran­tInnen, Obdachlose, Men­schen mit ein­er Behin­derung und alter­na­tive Jugendliche. Aber auch in der näheren Ver­gan­gen­heit gab es der­ar­tige Vor­fälle. So führten am 10. April 2008 mil­i­tante Nazis einen Haus­be­such bei einem Antifaschis­ten durch. Unter Rufen wie “Jet­zt bist du dran!” feuern sie mit Sig­nal­mu­ni­tion auf sein Grund­stück, ein­er zieht eine Gaspis­tole und schießt aus näch­ster Nähe in seine Rich­tung. Doch Ereignisse wie diese sind bei Weit­em keine Einzelfälle. Pöbeleien und Über­griffe gehören zum All­t­ag in und um Königs Wuster­hausen. Oft kom­men Vor­fälle aber erst gar nicht an die Öffentlichkeit. 

Sollte der NPD bei den Kom­mu­nal­wahlen der Einzug in den Stad­trat von Königs Wuster­hausen gelin­gen, würde sich die Sit­u­a­tion noch weit­er ver­schlim­mern. Da die Mit­glieder der mil­i­tan­ten, faschis­tis­chen Kam­er­ad­schaften enge Kon­tak­te zur NPD besitzen, würde die rechte Dom­i­nanz auf der Straße zunehmen. Beweis genug ist die Tat­sache, dass auch der NPD-Vor­sitzende Michael Thal­heim bere­its mehrfach wegen Gewalt­tat­en aufge­fall­en ist. Zusät­zlich hät­ten sie dann aber auch auf legalem Wege die Möglichkeit gegen Ander­s­denk­ende vorzuge­hen, ihnen ihre let­zten Rück­zugsmöglichkeit­en stre­it­ig zu machen und ihrem Ziel ein­er soge­nan­nten “nation­al befre­it­en Zone Königs Wuster­hausen” näher zu kommen. 

Doch wir wollen unsere Augen vor diesem Treiben nicht ver­schließen, noch unser Gewis­sen mit einem Kreuz beruhi­gen. Diese erschreck­enden Zustände sind nicht hin­nehm­bar. Aus diesem Grund wer­den wir vor den Kom­mu­nal­wahlen den Nazis ihre Dom­i­nanz entreißen und mit ver­schiede­nen Aktio­nen eigene Akzente set­zen. Königs Wuster­hausen braucht eine antifaschis­tis­che Gegenkul­tur, damit sich linke und alter­na­tive Jugendliche wieder frei bewe­gen und dem recht­en Mob ent­ge­gen­treten kön­nen. Das Prob­lem darf nicht mehr ver­schwiegen oder ver­harm­lost wer­den! Linke Frei- und Rück­zugsräume müssen erkämpft und vertei­digt wer­den! Beteiligt euch daher an unseren Aktio­nen und zeigt den Nazis, dass ihr Welt­bild nicht akzept­abel ist — wed­er auf der Straße, noch in den Par­la­menten oder son­st irgendwo. 

KEINE SCHWEIGENDEN PROVINZENDEN NAZIS ENTGEGENTRETEN 

Vor­läu­figes Pro­gramm und weit­ere Infos hier.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Inforiot