INFORIOT Die “Kameradschaft Märkisch Oder Barnim” (KMOB) hat sich aufgelöst. Auf der (zwischenzeitlich gelöschten) Internetseite der Gruppe erschien am Samstagabend ein einziger neuer Beitrag. Darin erklärt die Gruppe, dass sie mit sofortiger Wirkung ihre Aktivitäten einstelle: “Mit Rücksichtnahme auf die persönliche Freiheit unserer Mitglieder und deren Familien, musste dieser Entschluss gefällt werden.”
Hintergrund dieses Schrittes ist die Polizeirazzia am Freitag, bei der über 20 Objekte von KMOB-Mitgliedern durchsucht worden. Es sollte im Auftrag des Brandenburger Innenministeriums Material für ein Verbot der Gruppe gesammelt werden. Die Erklärung der Selbstauflösung soll wohl den erwartbaren Verbotsspruch verhindern.
Desweiteren sei die für den 10. Juli geplante Demonstration der KMOB in Manschnow (Küstriner Vorland) abgemeldet worden, heißt es abschließend im KMOB-Schreiben.
Schon am Freitag, wenige Stunden nach der Razzia, hatten die eng an die KMOB angebundenen “Freien Nationalisten Uckermark” (FNUM) ihre Auflösung bekannt gegeben. Die “Märkischen Aktionswochen” der KMOB sind für die Neonaziszene in Nordostbrandenburg somit zu einem Desaster geraten. Zwischen Ende Mai bis zum finalen Termin am 10. Juli wollten die Nazis bei fünf Demonstrationen Präsenz zeigen und so ihre Strukturen stärken. Das Bündnis “Brandenburg Nazifrei” verhinderte fast alle dieser Demonstrationen. Die rechten Strukturen der Region sind nun nicht nur nicht gestärkt, sondern durch die Auflösungen von KMOB und FNUM deutlich geschwächt worden.