(MAZ, René Gaffron) BELZIG — Rechts- und linksgerichtete Jugendliche haben sich — wie erst jetzt bekannt geworden ist — in der Nacht zum Sonnabend an der Diskothek “Flash” konträr gegenüber gestanden. Die Betreiber haben schließlich die Polizeiwache Belzig alarmiert. Bei Eintreffen des Streifenwagens war die Situation bereits wieder entspannt, wie Wachenchef Alfons Stefaniak bestätigt. Seine Kollegen prüfen nun Anzeigen, die von der Jugend-Antifa Belzig erstattet wurden.
Nach deren Darstellung hat der Konflikt bereits seinen Ursprung am 26. März. Seinerzeit sollen vier Jugendliche an gleicher Stelle bepöbelt und tätlich angegriffen worden sein, während Türsteher untätig zugesehen hätten. Anzeigen wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung seien damals erstattet worden.
Am Wochenende nun hätten 20 Alternative eine Veranstaltung besuchen wollen, seien aber bereits von 40 Mitgliedern der neonazistischen Szene erwartet worden. Nach Beschimpfungen, die ignoriert worden seien, hätten die Ordner darauf beharrt, dass sich die Linken entfernen, berichtet die Jugend-Antifa. “Ihr wollt doch nur Stress machen!” und “Es gibt hier kein links und rechts” sollen sie gesagt haben. Inhaber Burkhard Moritz aber berichtet, die linksgerichteten Gäste hätten klar gesagt, dass sie die Konfrontation suchen. Folgerichtig seien die Ordnungshüter gerufen worden, die nicht einschreiten mussten, aber gleich die Anzeigen wegen “Heil Hitler”-Rufen, rechtswidrigen Symbolen auf Kleidungsstücken und mehr aufgenommen hätten. Nach Ansicht von Alfons Stefaniak sei die Diskothek “Flash” bislang kein Einsatzschwerpunkt. Die Entwicklung werde jedoch unter die Lupe genommen. Heiko Schmidt, Sprecher des Polizeischutzbereiches Brandenburg/Belzig, kündigt unter anderem den Einsatz von Kräften der mobilen Sondereinheit Mega an.
Burkhard Moritz hat indes seine Bemühungen um Frieden in der Einrichtung unterstrichen. Mit Verweis auf entsprechende Hausverbote hat er etwaige Sympathien mit Neonazis zurückgewiesen. Vor der Tür und im Umfeld sei der Einfluss jedoch begrenzt.
(Inforiot) Siehe dazu auch die gestrige Pressemitteilung der Jugend Antifa Belzig