Bereits am vorletzten Freitag, den 13.04.2006, fand im Schönefelder Ortsteil
Waltersdorf ein Gründungstreffen eines Kreisverbandes der NPD (Nationaldemokratische
Partei Deutschlands) für den Raum Königs Wusterhausen statt.
Seit dem schon 1997 erfolgten langfristig erfolglosen Aufbau eines NPD-Verbandes
gibt es nun wieder eine feste rechte Organisationsstruktur im Landkreis
Dahmeland-Spreewald.
Antifaschistinnen und Antifaschisten aus der Region hatten von der Nachricht gehört
und verspätet zu Protesten aufgerufen. Um Störungen zu verhindern wurde die
Veranstaltung laut AugenzeugInnen von der Polizei bewacht.
Recherchen von Antifaschistinnen und Antifaschisten weisen darauf hin, dass der
bekannte militante — aus Königs Wusterhausen kommende — Neo-Nazikader Michael
Thalheim in den Vorstand des neuen Verbandes gewählt wurde. Anwesend war außerdem
das NPD-Vorstandsmitglied und Mitglied der BBV Berlin-Lichtenberg Jörg Hähnel.
Christian Müller, Pressesprecher der RAD, sagte dazu:„Dies zeigt, dass die
Neonazi-Szene in Königs Wusterhausen nicht eingeschlafen ist und aktiv eigene
Strukturen aufbaut. Der neue Kreisverband bietet Nazis aus der Region nun wieder
eine intakte organisatorische Infrastruktur, finanzielle Mittel und rechtlichen
Schutz.“
Wohlberechnetes Ziel der neuen Partei-Untergliederung sei es vermutlich, bei den
Kommunalwahlen 2008 in Königs Wusterhausen ins Stadtparlament einzuziehen, berichten
Antifaschistinnen und Antifaschisten aus der Region.
Das Gründungstreffen ist ein öffentliches Zeichen für eine gestärkte, aktive
Neonazi-Szene in Königs Wusterhausen und Umgebung. Das ist jedoch nicht der Anfang.
Schon im Sommer 2006 hatten etwa 80 Neonazis spontan einen Aufmarsch durch Königs
Wusterhausen veranstaltet. Zahlreiche Übergriffe auf Andersaussehende, sowie anders
Denkende im letzten Jahr zeigen dies ebenso.
„Rechter Ideologie darf kein Raum geboten werden. Konsequenter Antifaschismus, der
die Wurzeln des Faschismus zu beseitigen sucht, ist nötiger denn je. Gerade das
alljährlich stattfindende alternative, antifaschistische „Le monde est à nous“ („Die
Welt gehört uns“) Festival ist unbedingt notwendig um Neonazis aktiv entgegen zu
treten und Zeichen zu setzen!“, fügte Christian Müller hinzu.