(Forster Rundschau) Das Kultur- und Begegnungszentrum «Park 7» in Forst steht vor dem Aus. Da der Nix
e.V. zum 1. September aus dem Gebäudekomplex in der Parkstraße 7 auszieht, fallen
dem «Park 7» ein Drittel der Einnahmen weg. «Wenn jetzt keine Lösung gefunden wird,
dann ist es aus» , sagt Vorstandsmitglied Karsten von Hofe. Kurzfristig versucht der
Verein momentan, eine Kleiderkammer und eine Fahrradwerkstatt aufzubauen, um
zusätzliche Einnahmen zu mobilisieren. Auch an ein Waschcenter wird gedacht. Zum
«Park 7» gehören etwa zehn Vereine und Gruppen, die zum Teil intensive Sozialarbeit
leisten.
«Viele Jugendliche haben hier ihre zweite Heimat gefunden» , sagt Reinhard Hoffmann.
Es sei auch ein Auffanglager für Gestrandete, wie er es ausdrückt. Von 1998 bis 2003
organisierte er im «Park 7» den Schraubertreff, ehe das Projekt nicht weiter durch
ABM und SAM gefördert wurde. Reinhard Hoffmann hat inzwischen eine andere Arbeit
gefunden. Trotzdem möchte er dem Verein, dem er auch als Vorstandsmitglied verbunden
ist, ehrenamtlich helfen. Die Fahrradwerkstatt soll wiederbelebt werden. Beim Kreis
wurden zwei ABM beantragt. Bisher steht Dieter Gäbler bereit, der die Tätigkeit
derzeit ehrenamtlich macht. Weiterhin sollen nach den Vorstellungen der
Verantwortlichen beim «Park 7» etwa fünf Ein-Euro-Kräfte beschäftigt werden. «Die
Anträge bei der Stadt und beim Kreis sind gestellt» , sagt Reinhard Hoffmann. Der
Schraubertreff soll wieder so funktionieren, wie in den Jahren zuvor: Bürger spenden
alte Fahrräder, in der Werkstatt werden diese dann aufgepäppelt und gegen einen
Obolus verkauft. Weitere Einnahmequellen möchte der Verein über eine Kleiderkammer
und ein Wasch-Center hereinholen. «Derzeit haben wir als Einnahmen lediglich die
Betriebskosten der auf unserem Areal ansässigen Vereine» , sagt die Vorsitzende
Viola von Hofe.
Für den «Park 7» , der 1998 ins Leben gerufen wurde, wird es langsam eng. Es muss
Geld her, ansonsten steht in wenigen Wochen das Aus bevor. Der Nix e.V., der als
sozio-kultureller Verein Jugendarbeit betreibt, wird zum 1. September aus der
Parkstraße 7 ausziehen und eigene neue Räume beziehen. Zu einer Stellungnahme stand
der Verein gestern nicht zur Verfügung.
«Uns brechen ein Drittel der Einnahmen weg» , sagt Karsten von Hofe. Der Verein muss
muss jedoch monatlich 1800 Euro an die Forster Wohnungsgesellschaft (FWG), dem
Eigentümer der alten Fabrikanlage, zahlen. «Wir sind keine regulären Mieter, sondern
müssen lediglich die Betriebskosten abführen» , sagt von Hofe. Durch den Wegzug vom
Nix e.V. sei der Verein mittlerweile in «argen Schwierigkeiten» , sagt Reinhard
Hoffmann. Die finanziellen Rücklagen seien ohnehin aufgebraucht.
«Wir haben immer reichlich zugeschossen» , sagt Uwe Engelmann, der Geschäftsführer
der FWG. Die Wohnungsgesellschaft sei von Anfang an sogar Mitglied beim «Park 7»
gewesen. Allerdings sei schriftlich fixiert worden, dass der Verein bald möglichst
auf eigenen Beinen stehen müsse. Ein entsprechendes Nutzungskonzept wurde
erarbeitet.
Das Ziel der FWG ist es, zum Ende des Jahres aus dem Projekt auszusteigen, sagt
Engelmann. Zwar gäbe es einen Vertrag der erst Ende 2007 auslaufe, jedoch sei auch
eine vorherige Ausstiegsklausel vorhanden.
«Wir müssen betriebswirtschaftlich rechnen» , sagt Uwe Engelmann. 1998, als der
Verein gegründet worden war, sei die finanzielle Lage der FWG auch noch besser
gewesen. Jetzt könne sich die FWG das Zuschussgeschäft nicht mehr leisten. Der «Park
7» sei immer ein «bevorzugter Kunde» gewesen, sagt Ulrich Winkler, der
Bewirtschaftungsleiter der FWG. Allerdings hätte ihnen die Instandsetzung der
Gebäude «die Haare vom Kopf gefressen» . Sie seien für alles offen, sagt Ulrich
Winkler. Der Verein könne das Gebäude beispielsweise in Erbpacht erhalten.
«Das können wir uns nicht leisten» , sagt Karsten von Hofe. Eigene Mittel seien
nicht vorhanden. Es seien kurzfristig mindestens 25 000 Euro zu investieren.
Karten von Hofe war vor sechs Jahren über das Kreissozialamt zum «Park 7» gekommen
und hatte im Schraubertreff von Reinhard Hoffmann eine sinnvolle Tätigkeit gefunden.
Später habe er selbst Erziehungsarbeit an Jugendlichen übernommen.
Verschiedene Anlaufstellen sind beim «Park 7» unter einem Dach vereint. Dazu gehören
die Drogen- und Suchtberatung, Soziale Dienste der Justiz, der Kreisjugendring, das
Bunte Haus, das Jugendcafé, das Tonstudio «East-Side-Produktion» , die
Regionalstelle für Ausländerfragen, Ortsverband der Russlanddeutschen, die «Piraten»
und die Modelleisenbahner.
Am 26. August um 18 Uhr möchte der «Park 7» auf einer Podiumsdiskussion mit einer
breiten Öffentlichkeit über den Erhalt des Vereins sprechen.