Seit zehn Jahren kämpft ‘Women in Exile’ gegen diskriminierende Gesetze gegen Flüchtlinge. Mit ihrer Kampagne „No Lager for Women“ fordern sie die Landkreise und das Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie auf, dafür zu sorgen, dass Frauen und Kinder in Wohnungen untergebracht werden.
„Wir haben einige Verbesserungen für Flüchtlingsfrauen erreicht,“ so Elisabeth Ngari, eine der Gründerinnen der Flüchtlingsfrauengruppe ‘Women in Exile’ „aber immer noch leiden Flüchtlingsfrauen unter der Unterbringung in Lagern. Das muss sich endlich ändern!“
In Brandenburg müssen Flüchtlingsfrauen und ihre Kinder oft über Jahre hinweg in Sammelunterkünften leben. In den anstaltsähnlichen Unterkünften ( z. B. ehemalige Kasernen ) teilen sich mehreren Personen Zimmer, Küchen und Sanitärräume. Ohne Privatsphäre, ohne geschützten Raum. Brandenburg liegt bei der Wohnungsunterbringung von Asylsuchenden und Geduldeten bundesweit an vorletzter Stelle, obwohl die Landesverfassung die „Bedeutung der Wohnung für die Führung eines menschenwürdigen Lebens“ betont (Art 47, Abs.2). Die Landesregierung hat die Möglichkeit, Einfluss auf die Form der Unterbringung in den Landkreisen zu nehmen. Women in exile & friends hat die Landesregierung mehrfach aufgefordert von diesen Einflussmöglichkeiten Gebrauch zu machen und eine landesweite Regelung einzuführen, Flüchtlingsfrauen und Kinder in Wohnungen unterzubringen.
Der politische Wille dazu scheint in Brandenburg da zu sein: Am 14 April 2011 forderte der Landtag Brandenburg die Landesregierung auf, die “Mindestbedingungen zur Unterbringung und sozialen Betreuung auf einen möglichen Änderungsbedarf hin zu überprüfen1” und dem Landtag bis Ende des Jahres 2011 darüber zu berichten. Im Januar 2012 wurde der entsprechende Bericht der Landesregierung veröffentlicht2. Im Ergebnis führte er am 7. Juni 2012 zu einem neuen Landtagsbeschluss, indem die Landesregierung gebeten wird, „gemeinsam mit den Landkreisen und kreisfreien Städten ein Unterbringungskonzept zu erarbeiten, „welches langfristig die Unterbringung in Wohnungen zum Ziel hat.3“ Das Unterbringungskonzept soll dem Landtag bis Ende März 2013 vorgelegt werden.
Dazu Antonia Gerlinde Schui Sprecherin von ‘Women in Exile & friends’: „Es werden Empfehlungen ausgesprochen, Konzepte verabredet und langfristige Ziele formuliert. Verbindliche Regelungen kommen nicht zu Stande. Deshalb fordern wir gemeinsam mit den Frauen, die in den Lagern leben müssen: Frauen und Kinder raus aus den Lagern, jetzt!“
Für Fragen stehen wir gerne zur Verfügung:
Kontakt: nolager4women@riseup.net oder 017637068760
Mehr über die Kampagne von Women in Exile finden Sie unter:
http://womeninexile.blogsport.de/images/MemorandumDeutsch4.pdf
Hintergrundinformationen über die Arbeit von ‘Women in Exile’ und die
Lebensbedingungen von Flüchtlingsfrauen auch unter:
http://www.zeit.de/2010/38/DOS-Asylbewerberheim?page=1
Women in exile + sisters + friends
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nolager4women@riseup.net