Aufruf zur Kundgebung gegen sexualisierte und rassistische Gewalt Eisenhüttenstadt am 25.11. um 13 Uhr
Am 25. November, dem „Internationalen Tag zur Beseitigung von geschlechtsspezifischer Gewalt an Frauen*“, laden Women in Exile&Friends und lokale Initiativen zu einer Kundgebung in Eisenhüttenstadt vor der Erstaufnahmeeinrichtung Poststra0e 72 ein. Am 25.11. wollen wir auch diejenigen begrüßen, die es geschafft haben, die tödlichen Grenzen Europas zu überwinden, weinen in Wut mit denen, die es nicht geschafft haben – für eine offene und solidarische Gesellschaft. Wir verurteilen den Faschismus und Rassismus, dem Geflüchtete ausgesetzt sind. Wir verurteilen die tödliche Festung Europa von Belarus bis Libyen! Mit unserer Kundgebung wollen wir auf die Situation von Frauen* auf der Flucht und die Situation für uns in den Flüchtlingslagern aufmerksam machen. Auf diesen gefährlichen Routen sind Frauen und Queers systematisch Gewalt und sexueller Ausbeutung ausgesetzt. Wir erreichen mit körperlichen Beschwerden und Traumata die Auffanglager in Deutschland. Aber nicht nur die Fluchtroute, sondern auch die Lager sind keine sicheren Räume für Frauen*. Wir und unsere Kindern sind in diesen Lagern eine verletzliche Minderheit.
Auf unserer Kundgebung werden wir auch unserer Schwester Rita O. gedenken. Sie wurde vor drei Jahren brutal ermordet, während sie im Lager lebte. Bis heute ist das Verfahren nicht abgeschlossen, geschweige denn eine Anklage erhoben worden. Das Gewaltschutzkonzept hat nicht funktioniert und daran wird nicht weiter gearbeitet. Das beste Gewaltschutzkonzept wäre aber: Keine Lager! Wir fordern sicher und legale Flucht- und Migrationsrouten! Wir fordern Gerechtigkeit für die Menschenrechtsverletzungen an diesen Grenzen – insbesondere jetzt an der belarus-polnischen Grenze! Wir fordern die deutsche Polizei in Brandenburg und Sachsen auf, den Flüchtlingen beim Grenzübertritt nicht länger die Handys abzunehmen – habt ihr denn keine eigenen Handys?! Deshalb laden wir Euch ein, sich uns an diesem Tag anzuschließen, um es „laut und deutlich“ zusagen:
Kein Lager für Frauen* und Kinder! Alle Lager abschaffen!
Nein zu rassistischer Hetze und Abschottung! Nein zum deutschen und europäischen Grenzregime!
Recht zu kommen, Recht zu gehen, Recht zu bleiben!!!