Fürstenberg — Erneut ist die Gedenkstätte eines ehemaligen
Konzentrationslagers in Brandenburg geschändet worden. Jetzt traf es das frühere
Frauenkonzentrationslager Ravensbrück. Wie die Staatsanwaltschaft Neuruppin gestern
mitteilte, hätten unbekannte Täter drei Text-Tafeln von Holzpfählen gerissen und
500 Meter weiter in einem Waldgebiet weggeworfen.
Eine der vier Tafeln mit einer Chronik der Verfolgung junger Frauen und
Mädchen im so genannten “Jugendschutzlager” Uckermark, das einige Kilometer
entfernt vom KZ Ravensbrück gelegen hatte, sei samt Holzpfahl aus dem Boden
gerissen und in den Wald geworfen worden. Ihren Platz hatten die Tafeln unweit der
eigentlichen Mahn- und Gedenkstätte.
Die Texte und Fotos auf den Tafeln erinnerten an das Leid der rund 1000
zwischen 1942 und 1945 inhaftierten Frauen. Sie waren vor zwei Jahren aufgestellt
worden. Dass sie fehlten, hatten Polizeibeamte erst am Donnerstagabend bei
einer Streifenfahrt bemerkt. Sie sollen aber bereits vor einigen Tagen
gewaltsam entfernt worden sein, hieß es gestern.