(Mona X auf Indymedia) Auf dem Gelände des ehemaligen Mädchen-Konzentrationslagers und späteren
Vernichtungslagers Uckermark (nahe Fürstenberg) wurden mehrere Hinweis- und Informationsschilder beschädigt bzw. samt Pfosten aus dem Boden gerissen und zerstört.
Die Schilder waren entlang des angrenzenden Berlin-Kopenhagen-Radwegs durch das diesjährige Transgender Frauen Lesben Bau-Camp aufgestellt worden. Die Schilder dienen zur Sichtbarmachung der Gedenkstätte, die in einem Waldstück liegt und sind Teil der Gedenkstätte Uckermark. Bereits im Jahr zuvor waren zur Gedenkstätte Uckermark zugehörige Schilder mutwillig zerstört worden.
Das Gelände des ehemaligen Mädchen-Kkonzentrationslagers und späteren
Vernichtungslagers Uckermark grenzt direkt an die Mahn und Gedenkstätte Ravensbrück an. Allerdings ist sie noch kein Teil der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück. So sieht sich nun auch niemand offiziell
verantwortlich die Schilder zu ersetzen. “Wir, die Teilnehmerinnen des diesjährigen Camps, wollen nicht bis zum Bau-camp im nächsten Jahr warten und trotz allem die Schilder ersetzen und wieder aufstellen.
Dafür benötigen wir Geld!” Spenden sind willkommen unter: Lesbentelefon Göttingen e.V., Ktonr. 101 916 300, BLZ 260 900 50, Volksbank Göttingen, Stichwort “Uckermark”.
1942 wurde das wenig bekannte Konzentrationslager Uckermark speziell für Mädchen und junge Frauen errichtet. Im Konzentrationslagersystem der Nationalsozialisten wurde es verharmlosend als sog. “Jugendschutzlager”
bezeichnet. Die Mädchen wurden meist unter dem Stigma “asozial” inhaftiert oder durch die staatliche Fürsorge eingewiesen.
Als die SS im April 1945 das Lager auflöste schickten sie die bis dahin überlebenden Frauen und Mädchen auf die Todesmärsche.
Im Januar 1945 wurde ein Teil des Mädchen-Konzentrationslagers zum Vernichtungslager umfunktioniert, bis es im April 1945 geräumt wurde und die bis dahin Überlebenden auf die Todesmärsche geschickt wurden. Uns, den Teilnehmerinnen des Frauen Lesben Transgender Camps ist es ein großes Anliegen die Geschichte des ehemaligen Konzentrationslagers für
Mädchen und spätere Vernichtungslager Uckermark bekannter zu machen.
Wir sehen einen Zusammenhang zwischen diesen Zerstörungen und der rassistischen und antisemitischen Realität in Deutschland. Weitestgehend ungestört konnten 4000 Neonazis in Wunsiedel zum wiederholten Male einen Trauermarsch für Rudolf Heß abhalten.
Die rechtsextremen Parteien DVU und NPD sind mit enormen Stimmengewinnen in die Landtage gewählt worden.
Auf den zahlreichen Montagsdemos gegen Hartz IV (= geplanter Sozialraub) nehmen regelmäßig mehr oder weniger ungehindert Neonazi-Gruppen aktiv teil. Neonazis stimmen überein mit allgemeingültigen Parolen der Montagsdemos wie “Wir sind das Volk” und teilen den positiven Bezug auf die “deutsche Volksgemeinschaft”.
Tod dem Faschismus!
Kein Vergeben! Kein Vergessen!