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Lebenslanges Hausverbot

Drei Män­ner sollen 19-Jährige im JFZ sex­uell genötigt haben, sind aber wieder frei

(MAZ, 16.3.) Drei junge Neu­rup­pin­er wer­den seit einem Diskobe­such am ver­gan­genen Woch­enende der sex­uellen Nöti­gung verdächtigt. Sie sollen im Jugend­freizeitzen­trum (JFZ) eine 19- Jährige Besucherin ver­fol­gt und bedrängt haben. 

Nach knapp zweitägi­gen Polizeige­wahrsam sind der 26- jährige und die bei­den 25- jähri­gen Män­ner gestern Mit­tag auf Beschluss der Staat­san­waltschaft zunächst wieder auf freien Fuss geset­zt wor­den. Als Beschuldigte gel­ten sie nach Polizeiangaben aber weiterhin. 

Die Ermit­tlun­gen konzen­tri­eren sich nun auf Zeu­gen, die zur Tatzeit (Son­ntag gegen 2:45 Uhr) noch nüchtern und wach waren. Sie sollen Licht ins Dunkel der Diskonacht brin­gen, in der nach ersten Erken­nt­nis­sen in etwa fol­gen­des geschah: 

Die 19- Jährige Neu­rup­piner­in, die zum Umkreis des Jugend­wohn­pro­jek­ts Mit­ten­drin gehört, geht auf die Toi­lette im Keller des Klubs. Schon auf der Treppe bemerkt sie dass ihr die Män­ner folgen. 

Opfer zu zweit überrumpelt

Bis in den Vor­raum der Frauen­toi­lette laufen sie ihr nach, bedrän­gen und begrap­schen sie- ober- und unter­halb der Gürtellinie. Zu zweit über­rumpeln sie die junge Frau und „berühren sie in schamver­let­zen­der Weise“, so eine Polizeis­precherin. Eine Verge­wal­ti­gung schließt sie nach bish­eri­gen Erken­nt­nis­sen aus.

 

Während zwei Män­ner die 19- jährige quälen, ging der dritte vor die Tür. Vielle­icht um Schmiere zu ste­hen. Ob das Licht in der Toi­lette aus­ging oder anblieb und wie lange die Män­ner ihr Opfer drangsaliert haben- all das ist noch unklar. 

Die 19- jährige kon­nte sich schließlich aus eigen­er Kraft befreien. Sie schüt­telte ihre Peiniger ab. eine Fre­undin ver­ständigte die Sicher­heit­skräfte am Ein­gang des Klubs. Die boten an die Polizei zu rufen. Sagen die JFZ- Mitar­beit­er, die in der Tat­nacht Bar­di­enst hat­ten und vor Ort waren- während das Opfer behauptet, die Ein­lass­er hät­ten den Vor­fall nicht Ernst genug genom­men. so oder so: die Sicher­heit­skräfte fan­den die Beschuldigten an der Bar, wo sie nach Angaben von Gästen weit­er­tranken, als sei nichts geschehen. Bis zum Ein­tr­e­f­fen der Polizei wur­den sie dort festgehalten. 

Beamte nah­men die verdächti­gen Män­ner schließlich fest und bracht­en sie zur Aus­nüchterung in Gewahrsam. Sie hat­ten 0,6 bis 1,61 Promille im Blut. 

Verdächtige bestre­it­en alles

Nach eini­gen Stun­den in der Aus­nüchterungszelle der Hauptwache wur­den die tatverdächti­gen am Son­ntag ver­nom­men. Sie bestrit­ten alles.
Das JFZ will gegen die drei lebenslanges Hausver­bot ver­hän­gen- unab­hängig vom Aus­gang des Verfahrens. 

Ich zeige euch an!“

Erst bedrän­gen drei Män­ner ein Mäd­chen sex­uell im JFZ, dann gehen sie an die Bar — bis die Polizei kommt

(Rup­pin­er Anzeiger, 15.3.) Nach Par­ty wird ihr so schnell nicht mehr zumute sein. Schon gar nicht im
JFZ in Neu­rup­pin. Zu schw­er wiegen die Erin­nerun­gen an den Sonntagmorgen.
Spaß wollte das 19- jährige Mäd­chen haben, ein biss­chen tanzen, Freunde
tre­f­fen. Wie so oft. Doch dann passiert wom­it nie­mand rech­net. Gegen 3:45
Uhr will sie auf die Toi­lette im Keller des Musik­clubs. Nur noch wenige
Gäste sind im JFZ. Schon auf dem weg dor­thin fall­en ihr drei junge Männer
auf, die ihr fol­gen. Ehe die junge Frau begreift, was geschieht, halten
sie zwei der Mitte 20- jähri­gen fest und begin­nen, sie mit ihren Hän­den zu
berühren und über­all anz­u­fassen, zu „betatschen“. Das Licht geht aus. Der
Dritte hält die Tür zu. Die Män­ner wech­seln keine Worte. Sie sprechen sich
nicht mehr ab. Alles wirkt wie geplant, fast wie schon mal erprobt. Das
Mäd­chen ist vor Schreck erstar­rt. sie weiß nicht, was sie machen soll. sie
ist so geschockt, dass sie nicht mal auf die Idee kommt um Hil­fe zu rufen. 

Eine Etage höher legt DJ Vos­si seine Plat­ten auf. Die Täter schweigen. Wie
lange sie die Män­ner drangsalieren, kann die 19- jährige hin­ter­her nicht
sagen. Sie ver­liert das Gefühl für Zeit. Zehn Minuten kön­nten es gewesen
sein. Zehn end­los erscheinende Minuten. Sie wehrt sich, ruft den Namen
ihrer Fre­undin, die sie in ein­er Toi­let­tenk­abine ver­mutet. Vergeblich.
Kein­er antwortet. Plöt­zlich hört sie doch ihre Fre­undin. Die Männer
merken, dass sie nicht allein sind. Das Licht geht an. Das Opfer kann sich
los­reißen. Doch die Täter ver­liert sie nicht aus dem Blick. „Ich zeig euch
an!“, dro­ht sie. Die Män­ner läst dies kalt. Sie spüren keine Angst. Ist es
Dummheit? Oder Naiv­ität? Sie machen es sich an der Bar gemütlich. Trinken
als sei nichts geschehen. Das Mäd­chen informiert das Sicherheitspersonal
im Club. Das Trio wird ange­sprochen und bestre­it­et den Über­fall. Aussage
ste­ht gegen Aus­sage. Für das Per­son­al gibt es keinen Grund die Polizei zu
rufen.
Dann kom­men die Beamten doch. Nach einem Anruf des Mäd­chens. Die jungen
Män­ner wer­den den näch­sten Tag in Gewahrsam ver­brin­gen. Dort müssen sie
Spe­ichel­proben abgeben. Auch ihre Klei­dung wird unter­sucht. Eben­so die des
Mäd­chens. Find­en sich bei Opfer und Tätern diesel­ben Stoff­fasern, gibt es
ein Indiz für sex­uelle Nöti­gung. Im Polizeibericht fehlt am Sonntag
jeglich­er Hin­weis auf die Tat. Die Beamten wollen den Vor­fall erst einmal
ver­schweigen. Ihre Begrün­dung: “ Die Ermit­tlun­gen laufen.“ Erst auf
Nach­frage bestätigt Polizeikom­mis­sar Mar­tin Ken­zler einige wenige
Informationen.
Das Mäd­chen weiß jede Einzel­heit. Sie wird nichts vergessen. Und die
Erleb­nisse zu ver­ar­beit­en, das braucht Zeit. Viel Zeit.

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