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Antifaschismus

Lehnin lässt sich nicht überschatten

INFORIOT Am Son­ntag (12. Mai) demon­stri­erten 70 Men­schen gegen Geschicht­sre­vi­sion­is­mus und Neon­azis­mus in Lehnin (Pots­dam-Mit­tel­mark). Unter den Mot­to „Gegen rechte Gewalt und rechte Umtriebe“ hat­te die Linksju­gend und die Antifa West­bran­den­burg auf Ini­tia­tive lokaler Jugendlich­er zur Demon­stra­tion aufgerufen, nach­dem in der Nacht vom 8. zum 9. Mai etwa 20 ver­mummte Neon­azis einen unangemelde­ten Aufzug durch die Stadt durch­führten. Es sollte „ein deut­lich­es Sig­nal (geset­zt wer­den), dass der ländliche Raum keine Spiel­wiese für (Neo)nazis ist“, hieß es im Aufruf.

Gegen die Schattengestalten

Unter den Teil­nehmenden waren eben­falls Mit­glieder der “Vere­ini­gung der Ver­fol­gten des Naziregimes, Bund der Antifaschistin­nen und Antifaschis­ten” (VVN-BdA) und auch der Bürg­er­meis­ter Bernd Kreyken­bohm. Zum Auf­takt wur­den Reden durch Vertreter_innen der Partei DIE.LINKE und der Antifa West­bran­den­burg verlesen. 

In ihren Rede­beitrag the­ma­tisierte die Antifa West­bran­den­burg aktuelle neon­azis­tis­chen Entwick­lun­gen in der Region, erin­nerten aber auch an den im Novem­ber 1992 von Neon­azis ermorde­ten Rolf Schulze. Nach der Kundge­bung ging es dann auf eine kleine Runde um den Bus­bahn­hof. Zum Ende der Ver­samm­lung wur­den Neon­azis­chmier­ereien durch abwaschbare Sprühkrei­de über­malt. Ein Sprech­er der Antifa West­bran­den­burg bezeich­nete es als beschä­mend, dass die Stadt es nicht geschafft hat­te die Schmier­ereien zu ent­fer­nen. Am Rande der Demon­stra­tion beobachteten vere­inzelt Neon­azis den Aufzug aus ihren Autos her­aus.

Spreelichter Reloaded?

Im Inter­net beken­nt sich eine bish­er unbekan­nte Grup­pierung unter den Namen „Licht und Schat­ten“ zum Fack­el­marsch. Nach Angaben von Anwohner_innen zogen diese am besagten Abend durch die Straßen Lehnins und skandierten Parolen, welche die Befreiung Nazideutsch­lands durch die Alli­ierten ver­höh­n­ten und einen klaren nation­al­sozial­is­tis­chen Bezug hat­ten. Außer­dem wur­den Böller gezün­det und Schnipsel, die auf eine Web­seite ver­weisen, hin­ter­lassen. Sowohl die Insze­nierung der Aktion, wie auch die Web­seite erin­nern stark an die „Spreelichter“. Die „Spreelichter“ waren ein Pro­jekt der „Wider­stands­be­we­gung Süd­bran­den­burg“, welche im Juni 2012 ver­boten wurde.

Weit­ere Bilder gibt es hier und hier.

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