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Antifaschismus Geschichte & Gedenken

TAG DER BEFREIUNG IM FREILAND POTSDAM

 

68 Jahre nach der Befreiung vom deutschen Faschis­mus sollte so ein Zeichen gegen die Geschichtsver­drän­gung geset­zt wer­den. Der Ein­ladung sind etwa 100 Per­so­n­en gefolgt.

Jür­gen Rauhe, berlin­stäm­miger Bilder­hauer, erschuf die Bronzeplas­tik in den Anfän­gen der 1970er Jahre. Das Denkmal, welch­es den Namen „Befreiung“ trägt, sollte an die in der thüringis­chen Stadt Greiz umgekomme­nen Zwangsarbeiter_innen erin­nern. In der Zeit von 1971 bis 2006 stand das Mah­n­mal am Ein­gang des Greiz­er Parks. Es wurde trotz Protest durch Bürger_innen ent­fer­nt und auf einen still­gelegten Fried­hof in Greiz abgestellt. Das cir­ca vier Meter hohe Denkmal, das wie ein „V“ ange­ord­net ist, welch­es an das Handze­ichen „Vic­to­ry“ erin­nern soll, ste­ht noch heute dort auf dem Fried­hof. Bemühun­gen um es erneut würde­voll an einen passenderen Ort zu stellen, blieben jedoch erfol­g­los.
Der Bild­hauer fer­tigte, noch in den 1970er Jahren, eine Kopie des Denkmals an. Diese kleinere Vari­ante war ein Geschenk der dama­li­gen DDR an die Gedenkstätte Auschwitz-Birke­nau. Im Rah­men von Umstruk­turierun­gen der Gedenkstätte und dessen Konzept wurde das Mah­n­mal 1989 in einzelne Teile zer­legt und eingelagert.

Diese kleinere Vari­ante wurde nun auf dem frei­Land-Gelände in Pots­dam wieder eingewei­ht.
Durch Spenden, Spon­soren sowie die tatkräftige Unter­stützung der Mit­glieder der Gesellschaft zum Schutz von Bürg­er­recht und Men­schen­würde (GBM e.V.) und den Bemühun­gen der AG Befreiung war es möglich, die Skulp­tur aus Oswiec­im zu holen und restau­ri­eren zu lassen.

Das frei­Land ste­ht heute für eine alter­na­tive Jugend­kul­tur, ein Ort zum zusam­menkom­men und regem Aus­tausch. Während des zweit­en Weltkriegs wur­den an diesem heuti­gen Freiraum Zwangsarbeiter_innen für den Rüs­tungs­bau der Ara­do-Flugzeug­w­erke aus­ge­beutet. Zukün­fti­gen Gen­er­a­tio­nen fehlt häu­fig der Bezug zu den schreck­lichen Tat­en unter dem NS-Regime. Die Wieder­eröff­nung an diesem Ort mah­nt uns, die Geschichte nicht zu vergessen sowie die Lehren und Kon­se­quen­zen daraus stets vor Augen zu hal­ten und wach­sam zu sein.

Nach Worten von Dr. Hein­rich Fink, der Bun­desvor­sitzende des VVN-BdA, Dr. Peter Michel (GBM e.V.) und Vertreter_innen der AG Befreiung, sowie musikalis­ch­er Unter­malung fan­den sich alle Beteiligten zu Gesprächen im frei­Land-Café ein. Es war eine gelun­gene Wieder­eröff­nung und mit Sicher­heit erst der Beginn der Geschicht­sentsorgung entsch­ieden entgegenzutreten.

Beson­der­er Dank gilt den Mit­gliedern der Gesellschaft zum Schutz von Bürg­er­recht und Men­schen­würde (GBM e.V.), dem Kun­starchiv Beeskow sowie der AG Befreiung für die Ini­tia­tive und das Engage­ment, trotz fehlen­der städtis­ch­er Unter­stützung, das Denkmal „Befreiung“ im frei­Land Pots­dam wiederzueröffnen.

 

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