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Letzter Prozesstag in Potsdam

Landgericht entschei­det, ob sich Berlin­er Neon­azi wegen ver­sucht­en Mordes oder gefährlich­er Kör­per­ver­let­zung ver­ant­worten muss

An diesem Mittwoch, den 18.05.05, wird das Urteil im Prozess gegen den 23-jähri­gen Sebas­t­ian Dahl, der vor vier Jahren min­destens zwei Molo­tow­cock­tails auf eine Bühne warf, auf der nicht- rechte Jugendliche schliefen, erwartet. Auch die gle­ichal­trige J. Paris aus Königs Wuster­hausen wird eine Mitschuld vorge­wor­fen. Zu dem let­zten Prozesstag kamen ca. 40 Neon­azis, um ihren Kam­er­aden Unter­stützung zu leisten. 

Am 15.7.01 woll­ten Jugendliche aus Königs Wuster­hausen ein
anti­ras­sis­tis­ches Fes­ti­val in ihrer Stadt feiern. Neben Vorträ­gen und einem Freizeit­pro­gramm, sollte in den Abend­stun­den ein Konz­ert stat­tfind­en. Da die Bühne für das Konz­ert schon einen Tag früher aufge­baut wer­den musste und nur geliehen war, entschlossen sich einige Jugendliche diese zu bewachen und dort zu übernachten. 

Mit­ten in der Nacht erwacht ein­er der Jugendlichen und sah einen hellen Schein über sich. Er schrie und ver­suchte die anderen Fre­unde zu weck­en und schnell die Bühne zu ver­lassen. Ins­ge­samt flo­gen min­destens vier Molo­tow­cok­tails auf oder neben die Bühne. Die Jugendlichen alarmierten sofort die Polizei und warteten let­ztlich vier Jahre auf den Prozess gegen die Täter. 

Nur durch einen Zufall saßen in den let­zten Wochen die 23-jährige J. Paris und der gle­ichal­trige S. Dahl auf der Anklage­bank. Durch einen anony­men Hin­weis bei der Info­hot­line rechts kamen die Ermit­tler auf die Spur Dahls. Clau­dia Luzar von der Beratungsstelle J.e.P aus Pots­dam merkt dazu an: “Die bei­den Angeklagten sind keine unbekan­nten Gesicht­en in der Neon­azis­szene Berlin-Bran­den­burgs. Der Anschlag sowie die starke Mobil­isierung aus dem recht­sex­tremen Spek­trum zum Prozess zeigen sehr deut­lich die gute Zusam­me­nar­beit zwis­chen Berlin­er und Bran­den­burg­er Neonazis.” 

Let­zter Prozesstag:

18.05.05 um 9 Uhr am Landgericht Pots­dam, 2. Strafkammer,
Friedrich-Ebert-Straße 32

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