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Antifaschismus

Lichter erloschen

INFORIOT – Am Sonnabend, den 21. Dezem­ber 2013, marschierten ca. 100 Neon­azis unter dem Mot­to „Das Licht der Hoff­nung ist nicht erloschen, Asyl­wahnsinn stop­pen“ durch die Kle­in­stadt Bestensee bei Königs Wuster­hausen (LDS). Im Bestenseeer Ort­steil Pätz sollen im Früh­jahr 2014 etwa 150 Geflüchtete in ein­er Über­gang­sun­terkun­ft wohnen. Bere­its in der Ver­gan­gen­heit hiel­ten Neon­azis eine Demon­stra­tio­nen und Kundge­bun­gen gegen das Vorhaben ab.

Wartungsar­beit­en lassen die Nazis im Dunkeln tapsen

Gegen 16 Uhr begann der Aufzug am Bahn­hof Bestensee, wo Anmelder und Demon­stra­tionsleit­er Ben­jamin Weise die Aufla­gen ver­las. Dann zogen die Neon­azis, vor­wiegend aus der Region um den Land­kreis, in die Haupt­straße. Durch Wartungsar­beit­en wur­den die Ampeln in der Haupt­straße zweitweise aus­geschal­tet. So zog die Demon­stra­tion durch dun­kle, men­schen­leere Straßen bis sie in der Plat­ten­bausied­lung in der Frieden­straße ankam. Aus den Häusern wurde Zus­pruch für den Auf­marsch der Neon­azis geäußert, einige Anwohner*innen schlossen sich sog­ar der Zwis­chenkundge­bung an. Anschließend ging es wieder zurück zum Bahn­hof. Anders als bei einem Auf­marsch im Okto­ber liefen die Neon­azis nicht an der Unterkun­ft für die Geflüchteten vorbei.

 

Keine NPD-Veranstaltung?

Auf der Inter­net­seite „Nein zum Heim in Pätz“ wurde die Demon­stra­tion als parteiun­ab­hängig bewor­ben. Die Autor*innen haben zu dem angekündigt, rechtlich gegen jede*n vorzuge­hen, der*die behaupten würde, dass es sich bei der Demon­stra­tion um eine NPD Ver­anstal­tung han­deln würde. Irrwitziger Weise wurde die Demon­stra­tion von den NPD-nahen Freien Kräften Königs Wuster­hausen angemeldet und durchge­führt, führende Bran­den­burg­er NPD und JN Kad­er schwan­gen Reden, etliche bekan­nte NPD Gesichter und Funk­tionäre waren vor Ort. Der Mul­ti­funk­tionär Ron­ny Zasowk, die Bran­den­burg­er NPD-Schatzmeis­terin Manuela Kokott und der JN-Bun­desvor­stand Pierre Dorn­brach referierten während des Auf­marsches. Auch der Demon­stra­tionsan­melder Ben­jamin Weise trat zur Kom­mu­nal­wahl 2008 für die NPD im Land­kreis Dahme-Spree an.

 

Aggres­sive Stimmung

Laut PNN-Infor­ma­tio­nen wur­den im Vor­feld der Demon­stra­tion weiße Masken und Fack­eln ver­boten. Als Aus­gle­ich dazu wur­den Kerzen und Lampin­ions gezün­det. Dies täuschte aber nicht über die aggres­sive Grund­stim­mung der Demon­stra­tion hin­weg. Aus „Deutsch­land den Deutschen – Wir sind das Volk“ wurde schnell die all­seits bekan­nte Parole „Deutsch­land den Deutschen –Aus­län­der Raus“. Neben der Demon­stra­tion wur­den Pressevertreter*innen mehrfach bedro­ht und geschubst.

 

Kein Gegenwind

Eine Gegen­ver­anstal­tung von zivilge­sellschaftlichen und parteilichen Akteure der Stadt gab es dieses Mal nicht. Das ist jedoch nicht ver­wun­der­lich, so war bere­its beim Auf­marsch im Okto­ber die Straßen­beleuch­tung aus­geschal­ten wor­den, um den Neon­azis, so hofften die Initiator_innen der Stadt, weniger Aufmerk­samkeit zu schenken und ihre Het­ze ins Leere laufen zu lassen. Doch es gibt auch Pos­i­tives: Am sel­ben Tag wurde Kinderklei­dung und Kinder­spielzeug für die Kinder des kün­fti­gen Über­gang­sheims durch das Tech­nolo­gie- und Berufs­bil­dungszen­trum gesammelt.

 

Bilder gibt es hier.

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