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Lied auf Index

(dpa, MAZ) COTTBUS Die Ermit­tlun­gen der Cot­tbuser Staat­san­waltschaft gegen die Rock­band Böhse Onkelz konzen­tri­eren sich auf das Lied “Der nette Mann”. Dieses Lied ste­he seit 1986 auf dem Index, sagte eine Jus­tizsprecherin am Mittwoch. Die Behörde ermit­tele wegen Gewalt­darstel­lung und Ver­stoßes gegen das Jugend­schutzge­setz. Geprüft werde, inwieweit sich die Band­mit­glieder mit diesem Lied bei ihrem zweitägi­gen Abschied­skonz­ert am 18. Juni auf dem EuroSpeed­way Lausitz straf­bar gemacht haben. 

Das Lied “Der nette Mann” ist auf dem gle­ich­nami­gen Debü­tal­bum der Böh­sen Onkelz aus dem Jahr 1984. Darin heißt es unter anderem “Kleine Kinder hab ich gern, zer­stück­elt und in Scheiben.” Die dama­lige Bun­de­sprüf­stelle für jugendge­fährdende Schriften hat­te das Album 1986 wegen nation­al­sozial­is­tis­chen, gewaltver­her­rlichen­den und pornographis­chen Tex­ten indiziert und ver­boten. Zur Begrün­dung hieß es unter anderem: “Dieses Lied stellt nicht nur Grausamkeit­en dar, es predigt auch eine gefüh­llose Gesin­nung gegenüber kleinen Kindern. Es ver­her­rlicht Kindesmis­shand­lun­gen und ‑zer­stück­elun­gen, es predigt Mord an kleinen Kindern.” 

Im Falle ein­er Anklage dro­hen den Band­mit­gliedern hohe Geld­strafen oder Frei­heitsstrafen bis zu einem Jahr. Die Böh­sen Onkelz gal­ten in ihren frühen Jahren als recht­sex­trem­istisch, dis­tanzierten sich jedoch später von solchem Gedankengut.

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