(MAZ) Einer Zusammenarbeit der PDS in der Stadt Brandenburg und der kürzlich
gegründeten Linkspartei “Arbeit & soziale Gerechtigkeit — Die
Wahlinitiative” (WASG) scheint zumindest auf Seiten der Sozialisten wenig
entgegen zu stehen.
Die PDS strebe an, mit der WASG gemeinsam in den Bundestagswahlkampf zu
ziehen, sagt die Vorsitzende Petra Faderl. In der von etwa 80 Mitgliedern
besuchten Versammlung am vergangenen Freitag im Technologie- und
Gründerzentrum (TGZ) habe sich niemand negativ zur WASG und zu dem
bevorstehenden Zusammenschluss geäußert.
Die PDS-Beigeordnete Birgit Hübner war allerdings in der Versammlung nicht
anwesend. Sie war in Brandenburg maßgeblich verantwortlich für die Umsetzung
der von der WASG massiv bekämpften Hartz-IV-Reform.
Inhaltlich gebe es keinen Dissens zwischen PDS und WASG, sagt Petra Faderl.
Die Hauptsorge der Mitglieder in Brandenburg sei gewesen, dass der
Parteiname PDS bei einer Verschmelzung nicht mehr erkennbar sein könnte.
Diese Sorge sei zerstreut.
Von den bisherigen Mitgliedern der WASG kennt Faderl nach eigenem Bekunden
Hans-Jürgen Rettig seit Beginn der 90er-Jahre und Manfred Friedrich als
Mitglied der kommunalen Wählerinitiative Wirtso. Etliche würden bei dem
Namen Rettig zwar “aufjaulen”, die PDS-Vorsitzende findet Ecken und Kanten
aber nicht schlecht: “Was nützt mir eine Person, die nur glatt ist?”
Direktkandidatin der PDS für den hiesigen Wahlkreis bleibe auch beim
Zusammengehen mit der WASG die bereits nominierte Diplom-Sozialpädagogin
Diana Golze (30) aus Rathenow. WASG-Politiker müssten laut Faderl auf der
Landesliste aussichtsreich platziert werden. Mit der kommunalpolitischen
Zusammenarbeit würden sich beide Seiten nach der Wahl befassen.
Das Zusammengehen mit der neuen Linkspartei steht auch für PDS-Fraktionschef
Alfredo Förster außer Frage: “Wer eine solche Chance vertut, müsste sich
anschließend fragen, was er angerichtet hat.”
Mit wem die PDS kommunalpolitisch zusammenarbeiten wird, will die Partei
erst nach der Wahl klären.