INFORIOT Andreas Kalbitz, AfD-Landtagsabgeordneter in Brandenburg, hat womöglich über seine Vergangenheit gelogen. Wie das Portal “Blick nach Rechts” berichtet, war Kalbitz in den frühen 1990er Jahren bei der extrem rechten Partei “Die Republikaner”. Als sich Kalbitz im Mai 2014 für die Landesliste der AfD aufstellen ließ, wurde von ihm auch verlangt, Auskunft über frühere Parteimitgliedschaften zu geben. Er verwies lediglich auf seine Vormitgliedschaft in der Jungen Union und der CSU. Eine Mitgliedschaft in den “Republikanern” wird in seinem öffentlich einsehbaren “Bewerberprofil” nicht erwähnt. Dass Kalbitz tatsächlich bei den Republikanern aktiv war, berichtete laut “Blick nach Rechts” 1992 die Tageszeitung “Süddeutsche”.
UPDATE 21.10.2014: Kalbitz hat sich inzwischen zu seiner Republikaner-Mitgliedschaft geäußert. Tatsächlich sei er dort Mitglied gewesen, “wahrscheinlich” zwischen 1992 und 1994. Die PNN schreibt: “Kalbitz habe sich zuvor nicht daran erinnern können und habe erst bei Durchsicht seiner Unterlagen einen Hinweis darauf gefunden.” Die AfD hat mit dem Gedächtnisschwund von Kalbitz offenbar kein Problem, sie deckt ihm den Rücken: Er habe “eine zweite politische Chance verdient”, so Brandenburgs AfD-Pressesprecher Detlef Frye.
Zahlreiche weitere Verquickungen von Kalbitz mit der extremen Rechten wurden von Inforiot bereits aufgezeigt.
Die Lüge per Verschweigen bei Kalbitz wäre nicht der erste Fall dieser Art bei der Brandenburger AfD: Auch ein anderer jetziger AfD-Landtagsabgeordneter hatte bei seiner Bewerbung die eigene politische Vergangenheit verschwiegen. Sven Schröder war bei der extrem rechten Partei “Pro Deutschland”, hatte dies aber in seinem Bewerbungsschreiben nicht erwähnt. Er hätte gedacht, dass “Pro Deutschland” eher ein Verein und keine Partei im eigentlichen Sinne sei, erklärte Schröder damals auf Nachfrage.