INFORIOT Was in diesen Tagen so alles als Hilfe im Kampf gegen den so genannten Extremismus gelten darf… In Potsdam gibt es den „Verein Arbeitsmarktintegration und Berufsförderung“ (AIB), der ein Projekt namens „Hercules Pro“ mit Geld aus dem Bundesprogramm „Xenos“ finanziert. „Xenos“ („Ausstieg zum Einstieg“) bezahlt mit einem Budget von sieben Millionen Euro bundesweit insgesamt 15 Projekte, die „Extremisten“ den „Ausstieg aus der rechten Szene“ erleichtern sollen.
So auch der Potsdamer AIB mit seinem Projekt „Hercules Pro“: „Wir möchten unseren Beitrag gegen Extremismus leisten.“ In einem Flyer wird erklärt:
„‘Hercules Pro‘ berät Eltern, Verwandte und die Betroffenen selbst in Einzelfallberatungen. (..) Das Beratungsangebot umfasst Beratungen zur Arbeitsmarktintegration, Integration in Aus- und Weiterbildung, Vermittlung zur Sucht- und Schuldnerberatung, Vermittlung von gesundheitlichen oder psychologischen Beratungsangeboten, Hilfen bei der Wohnungssuche und Beantragung von Hilfen, sozialpädagogische Beratung und Unterstützung bei Vorsprache in Ämtern; Einrichtungen und Vermietern, Hilfen bei der Suche und Aufnahme alternativer Freizeitangebote.“
Diese Tätigkeitsbeschreibung sollte man sich auf der Zunge zergehen lassen. Bei „Extremisten“ – gemeint sind Neonazis – handelt es sich also um „Betroffene“. Betroffen wovon? Und um Neonazismus auszukurieren braucht es anscheinend alleinig sozialarbeiterische Bearbeitung. Auseinandersetzung mit Kleinigkeiten wie neonazistischer Ideologie? Fehlanzeige.
Als Xenos-gefördertes Neonazi-Aussteigerprogramm hält „Hercules Pro“ auch eine „Themenreihe für Berufsschüler“ bereit, wird auf der Homepage verraten. Es wird geworben:
„SIE — haben im Lotto gewonnen — haben einem fremden Menschen das Leben gerettet — sind Mutter oder Vater geworden — gehen jeden Tag zur Arbeit oder sind im eigenen Haushalt tätig — gehen gern angeln … und würden diese Erfahrungen gern mit anderen teilen? Werden sie Vorbild in unserer Themenreihe für Berufsschüler.“