MAHLOW. Mit einer Führung unter dem Motto “Mahlow-Blankenfelder Blutspuren”
will die Arbeitsgemeinschaft Tolerantes Mahlow an fremdenfeindliche Angriffe
auf Ausländer in der Großgemeinde erinnern. So überfielen Jugendliche 1996
drei Engländer, von denen Noel Martin querschnittsgelähmt ist. Fünf andere
Jugendliche ermordeten 2001 den Obdachlosen Dieter Manzke.
Die Aktivisten der Kundgebung treffen sich am Sonnabend um 12 Uhr am
Bahnhof, um die Tatorte der Neonazis abzulaufen. “Anlass ist der jüngste
Überfall auf einen Aussiedler in Mahlow”, sagte einer der Initiatoren. Am 6.
Dezember hatten vier Jugendliche den Russlanddeutschen Alexander P.
lebensgefährlich verletzt und beraubt. Mehrere Rippen waren gebrochen, eine
hatte sich in die Lunge gebohrt. Das Opfer konnte durch eine Notoperation
gerettet werden. “Zwei Verdächtige sitzen in Untersuchungshaft. Sie sind
polizeibekannt, auch wegen politisch motivierter Taten”, sagte ein
Staatsanwalt. Sie würden der Neonazi-Szene zugerechnet, bestreiten aber ein
fremdenfeindliches Motiv für ihren Überfall.