Mit einer Kundgebung auf dem Luisenplatz in Potsdam hat die so genannte „Deutsche Volksunion“ (DVU) ihre Wahlkampfaktivitäten zu den Wahlen zum Bundestag sowie zum brandenburgischen Landtag beendet. Eingesperrt hinter dutzenden Metern Zaun fanden sich gerade einmal 40 Anhänger und Sympathisanten der Partei ein um ihr nationalistisches und völkisches Weltbild zu propagieren. Ein kleines Häufchen, umzingelt von hunderten von lautstarken Gegendemonstrant_innen, die gegen die ausländerfeindliche und NS verherrlichende Politik der DVU protestierten.
Mit „Nazis“ wolle die Partei allerdings nichts zu tun haben, so die Redner in ihren Ansprachen am Mikrophon immer wieder, während (Neo)nazikader Christian Worch, Anmelder vieler Naziaufmärsche im Bundesgebiet, das Mischpult regelte.
Weitere Nazikader aus Brandenburg, darunter ein Mitglied der so genannten „Nationalen Sozialisten Premnitz / Freie Kräfte Westhavelland“ und ein (Neo)nazi, der erst am vergangenen Wochenende einen Aufmarsch „Nationaler Sozialisten“ in Zossen anführte, bildeten das Publikum der DVU Kundgebung.
Die Partei selber war mit ihren brandenburgischen Landtagsabgeordneten Liane Hesselbarth, Markus Nonninger und Birgit Fechner, den niedersächsischen Landesvorsitzenden Hans Gerd Wiechmann, den sachsen-anhaltinischen Landesvorsitzenden Ingmar Knop, dem Potsdamer Stadtverordneten Marcel Guse und dem Bundesvorsitzenden Matthias Faust vor Ort. Ein sichtlich überhitzter Andreas Molau, der vor kurzem noch bei der (neo)nazistischen NPD Karriere machen wollte, versuchte Gegendemonstrant_innen u.a. mittels Geschichtsrelativierung für die DVU zu gewinnen, wurde dann aber doch recht plötzlich mit einer kalten Wasserdusche runtertemperiert.
Der Versuch den DVU Rednern auf dem Podium durch Umwerfung des Mischpultes das Wort zu entziehen gelang dagegen nur kurz, da Worch, im Gegensatz zum letzten Jahr, als es Gegendemonstranten gelang den Generator zu zerstören, offenbar bessere Technik gestellt hatte.
Insgesamt hatten sich ungefähr 2500 Menschen in der Potsdamer Innenstadt zusammengefunden um gegen (Neo)nazis zu protestieren, davon mindestens 500 direkt um den Luisenplatz.