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Rathenow: Brutale Attacke von Neonazis?

Zwei junge Män­ner sind einem Bericht der Märkischen All­ge­meinen zufolge am frühen Sam­stag­mor­gen bei ein­er Schlägerei in der Goethes­traße in Rathenow ver­let­zt wor­den. Durch einen Zeu­gen informierte Polizis­ten trafen vor Ort auf neun Per­so­n­en und stell­ten die Per­son­alien der 18- bis 26-jähri­gen jun­gen Män­ner fest. Die bei­den leicht ver­let­zten 18- und 20-Jähri­gen befan­den sich bere­its zur Behand­lung in der Ret­tungsstelle und berichteten, dass sie aus der Per­so­n­en­gruppe her­aus geschla­gen und getreten wur­den. Außer­dem hat­te ein­er der Angreifer den 20-Jähri­gen mit Reiz­gas besprüht. Zu den Hin­ter­grün­den des Angriffs ermit­telt nun die Kriminalpolizei.

Bei Indy­media heißt es dazu, ein­er der bei­den Ver­let­zten musste mit einem Schädel­hirn­trau­ma in das örtliche Kranken­haus eingewiesen wer­den. Die Täter stam­men dem­nach aus dem örtlichen (Neo)nazimilieu, gehörten bzw. gehören der ver­bote­nen Kam­er­ad­schaft „Sturm 27“ sowie der Grup­pierung „Anti Antifa Rathenow“ (AAR) an und beteili­gen sich aktiv an Aktio­nen und Ver­anstal­tun­gen der regionalen NPD. Bish­erige Recherchen zu dem Vor­fall ergaben laut Indymedia, 

dass sich die (Neo)nazigruppe zunächst bei einem der Täter zu Hause betrank und an Naz­imusik auf­putschte. Nach Mit­ter­nacht sei die Gruppe dann lär­mend und ran­dalierend ins Stadtzen­trum aufge­brochen. Dort angekom­men belästigten die (Neo)nazis bere­its mehrere Per­so­n­en, als sie die bei­den späteren Opfer gewahr wur­den, die ger­ade aus ein­er Diskothek kamen und auf dem Nach­hauseweg waren.

Sofort schar­rten sie sich um die bei­den und began­nen Ihnen, nach ein­er kurzen ver­balen Auseinan­der­set­zung, Pfef­fer­spray in die Augen zu sprühen. Dann schlu­gen und trat­en jew­eils vier bis fünf Täter auf die nun­mehr wehrlosen Opfer ein. Men­schen die den bei­den zu Hil­fe kom­men woll­ten, wur­den eben­falls attackiert.

Bei einem der Haupt­tatverdächti­gen han­delt es sich um den 24-jähri­gen Math­ias U., der erst vor weni­gen Wochen zu ein­er mehrmonati­gen Gefäng­nis­strafe verurteilt wurde, weil er einen Stein in Rich­tung eines Polizis­ten warf. Des Weit­eren ist U. wegen zahlre­ich­er ander­er Gewalt­de­lik­te, die er aus (neo)nazistischer und ras­sis­tis­ch­er Moti­va­tion began­gen hat, vorbe­straft. Von 2005 bis 2007 saß er u.a. deswe­gen in ein­er Jus­tizvol­lzugsanstalt ein. Zurzeit ist er allerd­ings noch auf freien Fuß, da in Bran­den­burg der Tag der Verurteilung nicht mit dem Tag des Haf­tantrittes zusam­men­fällt. Die Zeit bis zur Haft nutzt das Mit­glied des ver­bote­nen „Sturm 27“ für die aktive Unter­stützung der regionalen NPD und eben für weit­ere Gewaltstraftaten.

Ein weit­er­er Haupt­tatverdächtiger ist Thomas K. von der „Anti Antifa Rathenow“. Auch er ist bere­its durch Gewalt­de­lik­te in Erschei­n­ung getreten. Erst Anfang des Jahres wurde er aus der Strafhaft ent­lassen. Bere­its im Mai 2009 soll er jedoch schon wieder zugeschla­gen haben. Gemein­sam mit einem Kam­er­aden, der auch an der Tat am ver­gan­genen Sam­stag beteiligt gewe­sen sein soll, soll K. in ein­er Gast­stätte in Rathenow zunächst „Sieg Heil“ skandiert und dann den Wirt ange­grif­f­en haben.

Die Opfer gehören kein­er poli­tis­chen Grup­pierung an, machen aber aus ihrer Abnei­gung gegen Ras­sis­mus und (Neo)nazis keinen Hehl. Ein­er der bei­den wurde bere­its Anfang August von einem anderen Mit­glied des ver­bote­nen „Sturm 27“ attack­iert, infolgedessen er sich in ärztliche Behand­lung begeben musste.

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