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Medium der Ideologien

(jab, PNN) Der Vere­in Bran­den­burg gegen Rechts hat eine Dop­pel-CD mit dem Titel „Hör­bar tol­er­ant. Musik gegen rechts“ her­aus­gegeben. Mit der dem Ton­träger beigelegten CD-Rom wolle der Vere­in über die Entste­hung von Recht­sex­trem­is­mus und dessen Erschei­n­ungs­for­men informieren, sagte der Vor­stand des Vere­ins und Bürg­er­meis­ter von Alt­lands­berg, Ravin­dra Gujju­la (SPD), am Mittwoch bei der Präsen­ta­tion im Humboldt-Gymnasium.

Der frühere Schulleit­er des Gym­na­si­ums und jet­zige Bran­den­burg­er Bil­dungsmin­is­ter Hol­ger Rup­precht beze­ich­nete die Musik als Medi­um, „mit der Ide­olo­gie ver­bre­it­et wird“. Auch die rechte Szene würde sich über Musik iden­ti­fizieren, so Rup­precht. Unter­strichen wurde die Aus­sage durch den gestrige Fah­n­dungser­folg der Straus­berg­er Polizei, die bei ein­er Rou­tinekon­trolle 671 CD’s mit recht­sex­tremer Musik beschlagnahmt hat. Der Min­is­ter betonte die Wirkung der CD „Hör­bar Tol­er­ant“, für jede Alters­gruppe sei etwas dabei. 13 Bands, darunter Sil­ber­mond, City, Clue­so, Söhne Mannheims und SPN‑X haben ihre Titel ohne Gage dafür zur Ver­fü­gung gestellt. Aber auch Jeanette Bie­der­mann oder Max Herre haben Song zur Ver­fü­gung gestellt.

Die beiliegende CD-Rom hält Ratschläge für Jugendliche bere­it, die Opfer von recht­sex­tremen Tat­en wur­den. Und sie klärt auf, über Sym­bole und Codes der recht­en Szene, die Szene in Bran­den­burg, Aussteiger, Flucht­punk­te und eine Chronolo­gie der Vor­fälle recht­sradikaler Über­griffe in Deutsch­land und Bran­den­burg. Über kleine Ver­linkun­gen kann der Nutzer direkt zu den aktuell­sten Dat­en ins Inter­net kommen.

Die Info-CD kam daher bei eini­gen Schülern des Gym­na­si­ums gestern bess­er an als die Musik-CD selb­st. Aber auch Kri­tik wurde geäußert. Die ver­wen­de­ten Fig­uren auf dem Cov­er – angelehnt an Comic­fig­uren eines Musik­senders – wür­den das Klis­chee von einem typ­is­chen Neon­azi bedi­enen: Glatze, Springer­stiefel und Bomber­jacke. Die Real­ität sehe jedoch anders aus, so der Gym­nasi­ast. „Die tra­gen auch Anzüge und Akten­taschen.“ Lars Krum­rey, Geschäfts­führer des Vere­ins Bran­den­burg gegen Rechts, nahm die Kri­tik an, sagte aber: es sei schw­er, eine Sym­bo­l­ik dafür zu finden.

Die CD, unter Beteili­gung der Jugend­ver­bände SJD-Die Falken, Berlin-Bran­den­bur­gis­che Land­ju­gend und Jusos ent­standen, soll Lehrern für das Fach poli­tis­che Bil­dung zur Ver­fü­gung gestellt wer­den. Die Her­stel­lung der 20 000 kosten­losen Exem­plare wurde vom Bil­dungsmin­is­teri­um und der Staatskan­zlei mit je 10 000 Euro gefördert, die Mit­tel­bran­den­bur­gis­che Sparkasse gab 8000 Euro.

“Hör­bar tol­er­ant”: Lieder und Texte klären Schüler über Neon­azis auf

(Berlin­er Mor­gen­post) Pots­dam — Zur Auseinan­der­set­zung mit dem Recht­sex­trem­is­mus sollen an Bran­den­burg­er Schulen 20 000 CDs mit Musik und Infor­ma­tio­nen über Neon­azis verteilt wer­den. Für das Pro­jekt haben bekan­nte deutsche Kün­stler wie Sil­ber­mond, Rosen­stolz, Max Herre und Jeanette Bie­der­mann Lieder zur Ver­fü­gung gestellt, wie der Vere­in “Bran­den­burg gegen Rechts” gestern in Pots­dam mit­teilte. Der Vere­insvor­sitzende Ravin­dra Gujju­la erk­lärte, alle Kün­stler hät­ten auf Tantiemen verzichtet.

Bil­dungsmin­is­ter Hol­ger Rup­precht (SPD) lobte die Ini­tia­tive. Er sagte: “Die rechte Szene bedi­ent sich der Musik, um braunes Gedankengut zu ver­bre­it­en. Hier wird etwas dagegengesetzt.”

Das Paket enthält unter dem Titel “Hör­bar tol­er­ant” die Musik-CD sowie eine CD-ROM mit Infor­ma­tio­nen über recht­sradikal motivierte Über­griffe und deren Opfer, Erschei­n­ungs­for­men des Recht­sradikalis­mus sowie Argu­mente gegen Neonazis.

Die CD kann auch über Email an lars.krumrey@aktiv-gegen-rechts.de kosten­los bestellt werden.

Die Aktion “Bran­den­burg gegen Rechts!” ent­stand als Gegen­reak­tion auf die vie­len frem­den­feindlichen Über­griffe der ver­gan­genen Jahre in dem Land. AP

Infos im Internet:

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