Potsdam — Die beiden Potsdamer, die beschuldigt werden am Sonnabend in Bornstedt einen Asylbewerber aus Kamerun beleidigt und geschlagen zu haben (s. unsere Meldung v. 8.8.2005), wurden dem Haftrichter vorgeführt. Das beantragte die zuständige Staatsanwaltschaft Potsdam beim Amtsgericht (AG) Potsdam. Die Polizei wurde am Dienstagvormittag angewiesen, die 26- bzw. 33-jährigen Männer umgehend festzunehmen. Der 26-Jährige wurde am Diens-tagnachmittag von Angehörigen der Kriminalpolizei in seiner Wohnung im Schlaatz festgenommen und anschließend dem AG Potsdam vorgeführt, wo gegen ihn Haftbefehl erlassen wurde. Gegen ihn lag bereits eine Strafe wegen ein-schlägiger Delikte vor, die zur Bewährung ausgesetzt war. Der Beschuldigte wurde in eine Justizvollzugsanstalt eingewiesen. Der Vorführungstermin des 33-Jährigen, den die Polizei am Dienstagnachmittag an seinem Arbeitsplatz in Ba-belsberg festnahm, endete am Mittwochvormittag ebenfalls mit einem Haftbe-fehl, den das Gericht mit Meldeauflagen aussetzte.
Wie berichtet, waren am Sonnabend Asylbewerber an einer Bushaltestelle vor dem Heim im Lerchensteig von einer Gruppe Jugendlicher ausländerfeindlich provoziert worden. Als sich die Angesprochenen auf das Gelände des Objektes zurückzogen, wurden sie verfolgt und einer der Schwarzafrikaner, ein 31-jähriger Kameruner, zu Boden geschlagen und getreten. Die Polizei konnte die in einem Linienbus vom Tatort geflüchtete Angreifergruppe wenig später stellen und die beiden Hauptverdächtigen ermitteln. Es handelte sich um zwei alkoholi-sierte polizeibekannte Potsdamer (26; 33), die in das Polizeigewahrsam gebracht, nach Beendigung der polizeilichen Maßnahmen auf Weisung der Staatsanwalt-schaft am Sonntag früh aber wieder entlassen worden waren.