Potsdam (dpa) In Brandenburg sind bereits mehr als 10 000 DNA-Analysen für
die beim Bundeskriminalamt (BKA) als Verbunddatei des Bundes und der Länder
geführte DNA-Analyse-Datei erstellt worden. Dabei handele es sich um die
DNA-Identifizierungsmuster von 7500 Menschen und 2500 Spuren, erklärte der
Landesvorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter, Wolfgang Bauch, am
Montag in Cottbus. Die vor einem Jahr eingeführte so genannte
Freiwilligkeitsregelung trage damit zu einer effizienteren
Verbrechensbekämpfung bei.
Problematisch ist aus Sicht von Bauch das DNA-Labor des Landeskriminalamtes
in Berlin-Johannisthal. Dieses untersuche nicht nur Proben für die BKA-Datei
mit ihren jetzt 400 000 Datensätzen, sondern mit Vorrang Proben für die
Beweisführung in aktuellen Strafsachen. Das Labor arbeite deshalb hart an
der Schmerzgrenze.
Bauch forderte deshalb von Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm (CDU),
Vorsorge treffen, dass “das Labor nicht kollabiert”. Es genüge nicht, am
Tatort Spuren zu sichern und Speichelproben zu nehmen, diese müssten auch
zeitnah ausgewertet werden. Nicht untersuchte Speichelproben gefährlicher
Straftäter und nicht untersuchte Tatortspuren könnten leicht zu “tickenden
Zeitbomben” werden.