NEURUPPIN Gleich zwei Wermutstropfen gibt es bei der sechsten Auflage der
interkulturellen Woche des Kreises, die am 9. September beginnt. Zum einen
wird derzeit über den Ausreisetermin der türkischen Familie Kutlu
verhandelt, die seit neun Jahren in Neuruppin lebt. Familienvater Kutlu war
in der Türkei verfolgt und verhaftet worden, dennoch soll die Familie mit
zwei ihrer drei Kinder ausgewiesen werden. Alle rechtlichen Mittel sind
ausgeschöpft (die MAZ berichtete).
Zum anderen gibt es im Kyritzer Bereich diesmal keine Veranstaltungen. “Wir
haben keine Rückmeldungen erhalten”, bedauerte gestern Marlies Grunst,
Ausländerbeauftragte des Kreises. Indes freut sich Grunst über die vielen
Reaktionen aus Wittstock: “Im vergangenen Jahr hatten wir da lediglich das
Volleyballturnier.” Diesmal haben sich auch der Heimatverein Sewekow sowie
der Jugendclub 60 in die Ausländerwoche eingeschaltet. Diese soll dank der
Zusammenarbeit des Kreises mit der Convalor Hausverwaltung eine neue
Qualität erreichen: Beim Fest im Neuruppiner Einkaufszentrum
Bilderbogenpassage soll dort am 9. September zwischen 13 und 20 Uhr die Post
abgehen. Dafür sorgen etwa die afrikanischen Trommler von Tucango, eine
Bauchtänzerin sowie die kleinen Künstler, die das Theaterstück “Das Rübchen”
aufführen. Ob dann die Familie Kutlu bereits ausgewiesen ist, wusste gestern
niemand zu sagen.