Mehr fremdenfeindliche Angriffe in Potsdam
Eine “traurige Entwicklung” hat die städtische Ausländerbeauftragte Magdolna Grasnick gestern beklagt. In den letzten Monaten — besonders im August und September — habe die Anzahl der fremdenfeindlichen Angriffe zugenommen. “In diesem Jahr gab es leider zehn Angriffe mit 14 Verletzten”, sagte sie in der Stadtverordnetenversammlung. Dennoch sei sie froh, dass es zahlreiche Initiativen und Vereine gebe, die nicht nur ausländerspezifische Aspekte der Gewalt in der Stadt bekämpfen.
Zufrieden sei sie dagegen mit dem erfolgten Umzug des Asylbewerberheims von der Michendorfer Chaussee in die Kirschallee 6f, wo die Malteser Werke als Betreiber den Umzug sehr professionell gemeistert hätten. Grasnick appellierte an die Stadtverordneten, das Sozialticket gerade für die benachteiligten älteren Flüchtlinge und Zuwanderer aufrecht zu erhalten.
Grasnick hofft künftig auf eine noch bessere Anbindung des Heimes Lerchensteig an den öffentlichen Personennahverkehr. Wenn in zwei Jahren die Kirschallee 6f geschlossen und Potsdams einzige Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge im Lerchensteig ist, müsste der Bus alle halbe Stunde dorthin fahren. Sollte das nicht möglich sein, erwarte sie zumindest einen gesicherten Gehweg bis zur nächsten Haltestelle (1 km). Dank der Bemühungen der Fraktion “Die Andere” ist es inzwischen immerhin zu einer günstigeren Fahrplangestaltung früh und nachmittags gekommen.