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Mit Hakenkreuzen beschmiert

(Die Welt) Falkensee — Unbekan­nte Täter haben in der Nacht zum Don­ner­stag die Gedenkstätte des ehe­ma­li­gen KZ-Außen­lagers Falkensee (Havel­land) geschän­det. Der zen­trale Obelisk zur Erin­nerung an die Opfer des Lagers wurde mit dem Hak­enkreuz als Sym­bol des Nation­al­sozial­is­mus beschmiert, teilte die Polizei gestern mit. Der Gedenkstein und drei Lage­plan-Tafeln wur­den mit Flug­blät­tern mit anti­semi­tis­chem Inhalt beklebt. 

Bere­its in der Nacht vom 15. zum 16. Jan­u­ar war der Gedenkstein mit dem Wort “Jude” beschmiert worden. 

Am frühen Fre­itag­mor­gen pöbel­ten in Neu­rup­pin (Ost­prig­nitz-Rup­pin) drei Jugendliche zwis­chen 16 und 19 Jahren mehrere Pas­san­ten an und skandierten den “Hitler-Gruß”. Nach Polizeiangaben schlu­gen die Män­ner auf zwei 19jährige ein, die im Gesicht und am Oberkör­p­er leicht ver­let­zt wur­den. Die gerufe­nen Beamten kon­nten die drei angetrunk­e­nen Tatverdächti­gen (0,82–1,55 Promille) festnehmen. 

Mit Hak­enkreuzen geschändet

Geschichtspark Falkensee war Ziel von unbekan­nten Tätern

(ANKE FIEBRANZ, STEFAN KUSCHEL; MAZ) FALKENSEE Dass die Täter in der Nacht zum 27. Jan­u­ar im Geschichtspark Falkensee zuschlu­gen, war kein Zufall. Sie woll­ten, dass ihre neon­azis­tis­chen Spuren genau an dem Tag gefun­den wer­den, an dem die Welt der Opfer des Konzen­tra­tionslagers Auschwitz gedachte. Das Ver­nich­tungslager war am Don­ner­stag vor 60 Jahren durch die Sow­je­tarmee befre­it worden. 

Die Unbekan­nten, die in dieser Woche in Falkensee ihr Unwe­sen trieben, schän­de­ten den Obelisken, der an die Opfer des Außen­lagers des ehe­ma­li­gen KZ Sach­sen­hausen erin­nert, mit Hak­enkreuzen und klebten Din-A4-Blät­ter mit anti­semi­tis­chen Parolen auf einen Gedenkstein. Diese Aktion sei ziel­gerichtet gewe­sen und ste­he in direk­tem Zusam­men­hang mit dem Gedenken an die Opfer der Nation­al­sozial­is­ten, zeigte sich Horst Sef­er­ens, Sprech­er der Stiftung Bran­den­bur­gis­che Gedenkstät­ten, überzeugt. Die Täter woll­ten ger­ade diese Opfer tre­f­fen: Das ehe­ma­lige KZ-Außen­lager in Falkensee ist ein Ort, an den Über­lebende mit ihren schmer­zlichen Erin­nerun­gen in all den Jahrzehn­ten nach dem Krieg immer wieder zurück­kehrten. Auch von den 500 ehe­ma­li­gen Häftlin­gen, die man Mitte April zu den Ver­anstal­tun­gen zum 60. Jahrestag der Befreiung des KZ Sach­sen­hausen erwartet, wer­den nicht wenige den Geschichtspark auf­suchen, machte Sef­er­ens deut­lich. In Falkensee herrscht der­weil Entset­zen über den rechts­gerichteten Anschlag. “Darüber kann man nur empört sein, das ist grausam”, sagte PDS-Frak­tion­schefin Rose­marie Thür­ling. Sie schließt nicht aus, dass die Tat im Geschichtspark eine “Gegen­reak­tion” sein kön­nte auf die umfan­gre­iche und nach ihrer Ansicht mitunter über­frachtete Berichter­stat­tung in den Medi­en zum 60. Jahrestag der Befreiung des Konzen­tra­tionslagers Auschwitz. “Ich bin wirk­lich entset­zt darüber, dass das aus­gerech­net in dieser Zeit passiert ist”, sagte Erhard Sten­zel, Vor­sitzen­der der PDS Falkensee und im Zweit­en Weltkrieg Wider­stand­skämpfer in der franzö­sis­chen Résistance. 

“Ich bin der Mei­n­ung, dass gegenüber dem Recht­sex­trem­is­mus und den Neon­azis eine härtere Gan­gart eingeschla­gen wer­den muss”, so der 79-Jährige. Es könne nicht sein, dass Neon­azis in deutschen Par­la­menten sitzen und durch das Bran­den­burg­er Tor marschieren. “Ich verurteile das auf das Schärfste.” 

Nach dem Anschlag in Falkensee ermit­telt die Kripo unter anderem wegen des Ver­dachts der Volksverhetzung.

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