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Montagsdemo an einem Sonnabend

(Andreas Fritsche)Langzeitar­beit­slose pla­nen eine große Demon­stra­tion gegen Sozial­ab­bau in Brandenburg/Havel. Sie hof­fen auf 500 Teil­nehmer aus dem gesamten Bun­des­land. »Wenn es mehr wer­den, umso bess­er«, sagte gestern Claus-Jür­gen Kiu­pel. Er ist Press­esprech­er der Bran­den­burg­er Mon­tags­de­mo. Die große Demon­stra­tion soll am Sonnabend, dem 30. Juni, um 14 Uhr am Haupt­bahn­hof begin­nen und zum Neustädtis­chen Markt führen, wo um 15 Uhr eine Kundge­bung stat­tfind­en soll.
Es geht gegen Hartz IV und Agen­da 2010, gegen ungle­iche Bil­dungschan­cen und Kinder­ar­mut, gegen Lohn­dump­ing und für geset­zliche Min­destlöhne. Auch die Groß­macht­poli­tik der acht mächtig­sten Staat­en der Erde wird in dem Aufruf zur Demon­stra­tion angeprangert.
Kom­men wollen Mon­tags­demon­stran­ten aus Eisen­hüt­ten­stadt, Jüter­bog, Anger­münde, Pots­dam, Fin­ster­walde und aus anderen Orten. Grund­sät­zlich sei jed­er aufgerufen, sich zu beteili­gen, erk­lärte Kiupel.
Eine ver­gle­ich­bare zen­trale Demon­stra­tion hat­te es vor zwei Jahren in Jüter­bog gegeben. Damals flaut­en die Proteste gegen Hartz IV schon ab. Es gibt aber immer noch Men­schen, die Woche für Woche auf die Straße gehen. In Brandenburg/Havel tre­ffe man sich jeden Mon­tag um 18 Uhr am Alt­städtis­chen Markt und ziehe von dort zum Neustädtis­chen Markt, erzählte Kiu­pel. In der Regel erscheinen jet­zt zwis­chen 20 und 30 Leute. Auf dem Höhep­unkt der Proteste im Jahr 2004 seien es aber 800 gewesen.
Die Mon­tags­demon­stran­ten in der Stadt Bran­den­burg marschieren nicht nur, sie helfen sich auch gegen­seit­ig. Neulich habe eine langzeitar­beit­slose Frau in eine kleinere Woh­nung umziehen müssen, berichtete Kiu­pel. Da seien alle gekom­men und hät­ten mit angepackt.
Für den 30. Juni gebe es Unter­stützung von der Gew­erkschaft und der Linken. Die IG BAU schicke einen Laut­sprecher­wa­gen, die Linke helfe mit ein­er Bühne aus. Der Par­la­men­tarische Geschäfts­führer der Links­frak­tion im Land­tag, Heinz Viet­ze, habe zuge­sagt, selb­st zu kom­men und noch einige Par­la­mentskol­le­gen mitzubrin­gen, so Kiupel.
Hin­ter der geplanten Demon­stra­tion ste­ht das Net­zw­erk der Sozialen Bewe­gun­gen im Land Bran­den­burg (SBB). Es beste­ht aus mehreren sozialen Ini­tia­tiv­en und Bünd­nis­sen und ent­stand im April 2005 aus den Mon­tags­demon­stra­tio­nen in 20 bran­den­bur­gis­chen Städten heraus.

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