Ungefähr 1000 Menschen beteiligten sich am gestrigen Montag an einer
Kundgebung gegen die “Arbeitsmarktreform” Hartz IV. Mit selbst angefertigten
Schildern und Transparenten wurde dem Ärger über die neue Gesetzgebung Luft
gemacht.
Die Stimmung war teilweise äußerst gereizt, wie mensch aus den Redebeiträgen
einiger Mitbürger deutlich heraushören konnte. Kein Wunder — Rathenow hat
eine Arbeitslosenquote von fast 30 %. Vorsorglich bewachten deshalb auch
zwei Streifenwagen das Nahe gelegene Arbeitsamt. Die Kundgebung verlief aber
wie erwartet friedlich.
Von den relevanten Parteien war vor allem die PDS sehr stark, auch durch
eigene Redebeiträge, präsent. Die rechtsextreme DVU versuchte hingegen mit
eilig in den Vormittagsstunden angebrachten Plakaten gegen Hartz IV Stimmung
zu machen, gab sich aber auf der Kundgebung jedoch nicht zu erkennen.
Rechtsextremisten aus der Rathenower Kameradschaftszene waren indes am Rande
mit ca. 20 Personen, ohne plakativer Meinungsäußerung und aufs Beobachten
beschränkt, vertreten. Dagegen waren die ungefähr 30 linksorientierten
Jugendlichen deutlich an der Kundgebung beteiligt. Mit einem Transparent
wurde im anbetracht der allgemeinen Einsparmaßnahmen vor Kürzungen im
Jugendbereich gewarnt.