COTTBUS. Die Ermordung von 1200 jüdischen Gefangenen im KZ-Außenlager Lieberose in Jamlitz bleibt ungesühnt. Die Staatsanwaltschaft Cottbus hat das Verfahren gegen den letzten lebenden Verdächtigen, einen ehemaligen SS-Unterscharführer, eingestellt und damit zugleich das letzte in Brandenburg anhängige Verfahren wegen NS-Gewaltverbrechen. Der 90-Jährige sei wegen Altersdemenz nicht mehr verhandlungsfähig. Zudem hätten zwei Zeugen in Kanada den Mann auf Fotos nicht eindeutig wiedererkannt.
Der 90-Jährige, der zur Stammmannschaft des Außenlagers gehörte, steht im Verdacht, im Februar 1945 bei der Evakuierung des Lagers an der Erschießung von 1200 als nicht mehr marschfähig eingestuften jüdischen Gefangenen beteiligt gewesen zu sein. 17 weitere ehemalige SS-Leute, die geschossen haben sollen, waren vor Beginn des Verfahrens gestorben.
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