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Mühsame Aufklärungsarbeit vor Ort

Mit Eisen­hüt­ten­stadt erre­ichte die »Anti-Lager-action-Tour« am Woch­enende die letzte
Sta­tion der Protestreise gegen Abschiebe­lager und ‑gefäng­nisse, die seit dem 20.
August quer durch die Bun­desre­pub­lik führte. Den Höhep­unkt des Abschluß­camps bildete
eine Demon­stra­tion zum Abschiebege­fäng­nis und durch das Zen­trum der Stadt im
Südosten Bran­den­burgs. In Eisen­hüt­ten­stadt befind­en sich die »Zen­trale
Auf­nahmestelle für Asylbewerber/innen« (ZAst) und die »Zen­trale
Abschiebe­haf­tanstalt« des Lan­des Bran­den­burg (ZABH) auf dem Gelände ein­er alten
Kaserne. 

Begleit­et von einem enor­men Polizeiaufge­bot, protestierten rund 300 Aktivis­ten aus
allen Teilen Deutsch­lands friedlich für die Abschaf­fung aller Lager und gegen die
ras­sis­tis­che Behand­lung der Asyl­be­wer­ber. Vor dem Abschiebege­fäng­nis brachten
Teil­nehmer der Tour eine Gedenk­tafel für die Todes­opfer von Folterung und
Abschiebung an. 

Reak­tio­nen auf die Demon­stra­tio­nen und Infor­ma­tionsver­anstal­tun­gen zur Lage der
Flüchtlinge von seit­en der Eisen­hüt­ten­städter gab es indes kaum. Zwar kam vereinzelt
Zus­pruch, jedoch beteiligte sich kaum ein Ort­san­säs­siger an der Demon­stra­tion. »Wir
arbeit­en dafür, daß die Lage der Aus­län­der stärk­er ins gesellschaftliche Bewußtsein
dringt«, sagt Sabine Kern, die sich seit dem ersten soge­nan­nten Gren­z­camp 1998 in
Rothen­burg bei Gör­litz für die Rechte der Flüchtlinge und Migranten engagiert. Als
einen Teil­er­folg sieht sie die inten­sive Zusam­me­nar­beit von deutschen Aktivis­ten und
Flüchtlin­gen. Zum ersten Mal hät­ten auch Asyl­be­wer­ber die Veranstaltungen
mitorganisiert. 

Am Son­ntag fan­den zum Abschluß der Reise Aktio­nen und Ver­anstal­tun­gen in
Eisen­hüt­ten­stadt und Frankfurt/Oder statt. Christo­pher Nsoh von der
Bran­den­bur­gis­chen Flüchtlingsini­tia­tive und Hel­mut Diet­rich von der
Forschungs­ge­sellschaft für Flucht und Migra­tion berichteten von den €päis­chen
Plä­nen, Flüchtlingslager im Umfeld von Krisen­ge­bi­eten einzuricht­en und über die
aktuellen Entwick­lun­gen in der Migra­tionspoli­tik in Deutsch­land und Europa. Außerdem
stell­ten Heike Her­zog und Eva Wälde ihr Buch »Sie sucht­en das Leben« vor, in dem
aufgezeigt wird, daß viele Selb­st­morde von Flüchtlin­gen direk­te Folge der deutschen
Abschiebe­poli­tik sind.

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