Mutmaßlicher Neonazi immer noch Spieler von Eintracht 90 Babelsberg
Braune Umtriebe beim Potsdamer Fußball-Club
Es war Sonntag der 02.03.2014 – die Sonne schien, das Wetter lud zum Spazieren und Sonnetanken ein und am Luftschiffhafen stand ein Fussballspiel der Landesklasse zwischen den Potsdamer Kicker und der Babelsberger Eintracht an. Das spiel endete mit einem Ergebnis von 3:4.
Doch spannender als das Spiel war die Feststellung, dass der Verein Eintracht 90 Babelsberg immer noch den vor einiger Zeit durch eine Antifa Gruppe geouteten mutmaßlichen Neonazi Thomas P. bei sich spielen lässt. So schreibt die Antifaschistische Recherchegruppe Potsdam/ Umland, dass Thomas P. zu den Gründungsmitgliedern der „Jungen Nationaldemokraten” (JN) in Potsdam, der Jugendorganisation der NPD, zähle.
Weiterhin kritisierte die Antifagruppe, dass der Fussballverein keine Konsequenz aus den Vorwürfen ziehen würde. So gab es zwar nachdem lokale Zeitungen die Vorwürfe der Antifagruppe aufgriffen eine Distanzierung der Vereinsspitze von rechtem Gedankengut sowie eine symbolische Aktion seitens der Spieler, bei der sie sich mit einem Transparent mit der Aufschrift „gegen Fremdenfeindlichkeit, Gewalt und Rechtsextremismus” fotografieren ließen. Bei diesem Mannschaftsfoto war Thomas P. jedoch nicht dabei, da der Verein scheinbar einen Imageschaden verhindern und somit einen Auschluss des Stürmers suggerieren wollte.
Eine ernsthafte Auseinandersetzung mit mutmaßlichen Neonazis im eigenen Sportverein scheint hier aufgrund der Tatsache, dass P. noch immer Spiele für den Verein bestreitet, noch immer nicht stattgefunden zu haben. Die bisherigen Distanzierungen bleiben somit ein bloßes Lippenbekenntnis.
Fotos von René Strammber auf Flickr: http://www.flickr.com/photos/rene_strammber/sets/72157641761982323/