Am 25. April 2006 wird ab 9 Uhr am Amtsgericht Senftenberg, Saal 115 der Angriff einer Gruppe rechter Schläger auf eine Reisegruppe aus Polen verhandelt.
Am frühen Morgen des 17. September 2005 saß eine Gruppe von fünf polnischen und einem deutschen Staatsbürger in Senftenberg in einem Park im Stadtzentrum. Plötzlich tauchte ein Mann auf, brüllte die Worte: „Deutschland ist deutsch und bleibt deutsch“. Anschließend schlug er mit einer Bierflasche auf einen Tisch, woraufhin eine Gruppe zum Teil Vermummter hinter den Büschen hervor stürmte. Bewaffnet mit einer Metallkette und weiteren Gegenständen schlugen die Maskierten auf die überraschten Urlauber ein. Die angegriffenen Männer konnten dank ihrer Reaktionsfähigkeit schnell fliehen.
Später zeigten sich die Geschädigten empört über das Verhalten der Polizei. Diese war nach dem Anruf der Gruppe erschienen und hatte die Geschädigten ins Krankenhaus verwiesen. Jedoch lehnten die Beamten einen Transport mit dem Streifenwagen dorthin mit der Begründung ab, die Polizei sei kein Fuhrunternehmen. Auf dem Weg zum Krankenhaus wurde die Gruppe der Geschädigten aus einem vorbeifahrenden Wagen heraus mit den Worten: „Ihr seid asozial“ beschimpft.
Einer der Angeklagten wurde nach Kenntnissen der Opferperspektive im Januar 2005 wegen der Brandstiftung an einen kurdischen Dönerstand verurteilt. Dieser Mann soll auch kurz vor dem Angriff auf die Reisegruppe „Sieg Heil“ gerufen haben. Ein weiterer Angeklagter ist bereits wegen § 86a StGB, Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, in zwei Fällen verurteilt worden.