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Antifaschismus

Nazi-Demonstration in Bad Freienwalde für ein freies Jugendzentrum

 

Nur wenige Kam­er­aden aus den recht­en Szenen der Uck­er­mark, des Barn­im, des Märkisch-Oder­lan­des und Berlins waren am gestri­gen Sam­stag dem Aufruf der “Kam­er­ad­schaft Märkisch Oder Barn­im” (KMOB) nach Bad Freien­walde gefol­gt, um laut skandierend für ein freies Jugendzen­trum durch den ältesten Kur- und Bade­ort der Mark Bran­den­burg zu ziehen. Räum­lich getren­nt davon haben etwa 250 Men­schen gegen den Auf­marsch der Nazis protestiert.

Im drit­ten Anlauf hat es damit die KMOB geschafft, eine von ursprünglich sieben vorge­se­he- nen Demon­stra­tion durchzufüh- ren. Nach­dem bere­its zwei Aufzüge wieder abge­sagt wur­den, dann vor zwei Wochen die erste Demon­stra­tion durch Bernau am Wider­stand der Gegen­demon­stran­ten scheit­er- te und man vor ein­er Woche in Eber­swalde gar nicht erst antrat, fall­en jet­zt natür­lich die Jubelgesänge der KMOBler entsprechend großar­tig aus.

Heut war es soweit. Die KMOB kon­nte sich sich den geplanten Block­aden des Anti­deutschen Bünd­niss­es kraftvoll ent­ge­genset­zen. Ihre geplante Gegen­demon­stra­tion war mehr als lach­haft und ver­lief anscheinend recht früh im Sande. Unsere Demon­stra­tion für ein freies Jugendzen­trum kon­nte plan­mäßig und gewalt­frei durchge­set­zt wer­den was auch dankbar gegenüber der Polizei angenom­men wurde, wobei wir hier noch einen Dank an die Sicher­heit­skräfte aus­richt­en möchten.”

In Bad Freien­walde war der Aufzug der Nazis und die Gegenkundge­bung bere­its im Vor­feld räum­lich voneinan­der getren­nt wor­den. Die Polizei wollte und kon­nte durch dieses Vorge­hen eine Block­ade wie vor zwei Wochen in Bernau ver­hin­dern. Nur spo­radisch gelangten einzelne Gegen­demon­stran­ten an die Marschroute der Nazis.

Die Ini­tia­tive “Bran­den­burg Naz­ifrei” hat­te bere­its vor der Ver­anstal­tung kri­tisiert, dass die Polizei Proteste in Ruf- und Sichtweite zu den Neon­azis unter­sagte. Zwar müsse die demokratis­che Gesellschaft es ertra­gen, wenn Recht­sex­treme das Demon­stra­tionsrecht in Anspruch nehmen. Es sei aber nicht hin­nehm­bar, dass die Polizei die Feinde der Demokratie von jedem demokratis­chen Protest abschirme.

Die etwa 60 marschieren­den Nazis skandierten Sprüche wie: “Wir kriegen euch alle” und “Eure Kinder sind wie wir!”. Man formierte sich in Dreier­rei­hen damit über­haupt so etwas wie ein Demon­stra­tionszug erkennbar wurde.

Wie die Polizei mit­teilte, ver­liefen die angemelde­ten Ver­samm­lun­gen störungs­frei. Die Beamten sprachen ins­ge­samt 60 Platzver­weise aus und stellte von 27 Per­so­n­en die Iden­tität fest. Außer­dem wur­den drei Anzeigen aufgenom­men. Die Teil­nehmer der Gegenkundge­bung seien deut­lich in der Überzahl gewe­sen, sagte ein Sprecher.

Was eine Per­son ver­an­lasst hat, einen als Ord­ner einge­set­zten Nazi mit einem Luft­druck­gewehr zu beschießen, ist bis­lang noch ungek­lärt. Zum Glück musste der Beschossene keine größeren Ver­let­zun­gen hinnehmen.

Demokratie un(d) Verständnis

Die mit 60 Per­so­n­en recht geringe Teil­nehmerzahl erk­lärt sich möglicher­weise mit der für viele über­raschen­den Absage der Demon­stra­tion in Eber­swalde. Vor ein­er Woche hat­te man das Nichter­scheinen damit begrün­det, dass an “jen­em schö­nen Tage auch das Stadt­fest in Eber­swalde” stat­tfand. Man hätte sich deshalb kurz­er­hand entschlossen, “die braven Bürg­er der Kreis­stadt Eber­swalde in Frieden feiern” zu lassen. Deshalb wäre man dem Aufruf der Hildesheimer Kam­er­aden gefol­gt, sie bei ihrer Demon­stra­tion zu unterstützen.

Diese Absage hat­te zu hefti­gen Reak­tio­nen von recht­en Kam­er­aden auf der KMOB-Web­site geführt, die vergebens nach Eber­swalde gereist waren. Einige hat­ten angekündigt, dem Aufruf nach Bad Freien­walde nicht zu folgen.

Wie nicht anders zu erwarten, sind mit­tler­weile die kri­tis­chen Stim­men auf der Web­site der KMOB gelöscht wor­den. Einige rechte Kam­er­aden hat­ten gefordert, eine der­ar­tige Debat­te nicht vor den Augen der Öffentlichkeit zu führen. Gegenrede.info erlaubt sich die Texte zu Doku­men­ta­tion­szweck­en wieder zur Ver­fü­gung zu stellen.

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Otto B. schrieb am 14.06.2010
Guten Tag Schreiber­ling,
Die ver­drehte Art der Berichter­stat­tung lässt drauf zurückschließen dass die Meth­o­d­en aus der Sta­sidik­tatur bei ihnen nicht aufhören wer­den. oder waren die “60” marschieren­den NAZIs, die jeni­gen die 60 Platzver­weise und 3 Anzeigen beka­men?
Zum The­ma “Zum Glück musste der Beschossene keine größeren Ver­let­zun­gen hin­nehmen.”
Die Ver­let­zung die durch eine Schuss­waffe ent­stand wird weit­er­hin von Ärzten beobachtet und scheint nicht so harm­los zu sein wie sie es in Ihrem Text beschreiben.
Dem Täter der ver­mut­lich dem Linksradikalen Spek­trum zuge­ord­net wer­den kann, wird sich der Strafrechtlichen­ver­vol­gung nicht entziehen kön­nen.
Genau­so hoffe ich dass die Ermit­tler die Vor­fälle der Antikap­i­tal­is­mus Demo in Berlin (12.06.2010) zu einen schnellen und Aufk­lären­den Ergeb­nis kom­men. 16 Polizeibeamte und mehrere Unbeteiligte wur­den durch Zün­dun­gen von mehreren selb­st­ge­baut­en Sprengsätzen zum Teil schw­er ver­let­zt, auch diese Täter wer­den den Linksradikalen Spek­trum zu geord­net.
Und mal sehen ob dann noch die Poli­tik­er die Gefahr von Linken Chaoten weit­er kleinre­den und Finanzieren wollen. Experten hal­ten fest das Die Gewalt die von Link­sex­trem­nis­ten in der BRD aus­ge­ht erweisender maßen in den let­zten 4 Jahren (2006–2010) bis zu 60% zugenom­men hat.
Wenn das nicht mal Grund genug zum Umdenken ist!

Natür­lich wird gegen den Schützen wegen gefährlich­er Kör­per­ver­let­zung ermit­telt. Laut Staat­san­waltschaft gab es aber keine Ver­an­las­sung, den Mann über Nacht in Polizeige­wahrsam zu nehmen. Er hat die Tat ges­tanden. Er hat einen fes­ten Wohn­sitz, und die Ver­let­zung ist nicht erhe­blich (leichte Rötung der Haut).
Wed­er Polizei noch Staat­san­waltschaft gehen zum jet­zi­gen Zeit­punkt von ein­er poli­tisch motivierten Tat aus. Es war ein Anwohn­er, der gen­ervt gewe­sen sein und aus dem Keller her­aus geschossen haben soll. Das ist schlimm genug!! Hier bleibt gegenrede.info dran.
Bei den Platzver­weisen gab es kein Auflis­ten. Es haben laut Polizei Recht­sex­trem­is­ten und Gegen­demon­stran­ten Platzver­weise erhal­ten. gegerede.info geht davon aus, dass es mehrheiltich Gegen­demon­stran­ten waren.
Die Gewalt­diskus­sion mit Prozentzahlen zu führen ist absurd. Bis zu 60% kann heißen: vorher waren es drei und jet­zt sind es fünf Gewalt­tat­en. Wer gegenrede.info liest, der weiß, wer in den ver­gan­genen Jahren in der Uck­er­mark Gewalt aus­geübt hat, bis hin zum Mord!
Sowohl KMOB als auch FNUM als Grup­pen gel­ten im Moment als nicht gewalt­bere­it. Das kann man über die FNUM bei gegenrede.info auch nach­le­sen. Trotz­dem haben einzelne Mit­glieder mas­sive Gewalt­prob­leme. gegenrede.info hat darüber bish­er und wird darüber auch in Zukun­ft bericht­en (redak­tion).

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