Es ist wieder soweit….Auch für den 9. Oktober 2010 ist ein Aufmarsch neofaschistischer Gruppen in Königs Wusterhausen angemeldet worden. In den letzten Jahren konnte der Aufmarsch von so genannten freien Kameradschaften und/oder NPD immer wieder durchgeführt werden. Dieses Mal jedoch nicht!
Deutschland ist führend im Export von Rüstungsgütern aller Art und steht bereits an dritter Stelle der größten Rüstungsexporteure. Mit diesen Waffen wird überall in der Welt getötet und zerstört. Ob Waffen für den Folterstaat Türkei, der diese gegen die kurdische Befreiungsbewegung und gegen die kurdische Bevölkerung einsetzt oder Waffensysteme für andere verbündete kapitalistische Staaten – Deutschland produziert Leid und Elend in der Welt deutlich mit. Und Rüstungskonzerne profitieren davon.
Deutschland führt aber auch selber Krieg – schon seit Jahren. Ex-Bundespräsident Köhler sagte dies vor seinem Rücktritt erstaunlich ehrlich und deutlich: Es geht um wirtschaftliche Interessen, Handelswege und Absatzmärkte. Seien es nun die wichtigen Coltan-Vorkommen im Kongobecken, Erdölpiplines vom Kaspischen Meer durch Afghanistan – Deutschland ist überall militärisch präsent. Damit greift der deutsche Staat mit seiner Bundeswehr auch direkt ein – unterdrückt, tötet und zerstört. Dass das in der deutschen Geschichte schon oft so war bezeugt nicht zuletzt der Zweite Weltkrieg.
Nazis versuchen sich des Öfteren als Friedensstifter zu etablieren. Dabei ist klar, dass Faschismus – gerade auch in Deutschland – nie ohne Kriege existieren hätte können. Und auch damals war die Propaganda der Nazis lange Zeit deutlich gegen Kriege geprägt. Natürlich in deutlichem Gegensatz zu den reellen Kriegsvorbreitungen und Kriegsgeschehnissen.
Kapitalistische Krise und die Nazis
Die letzte bekannte Krise in der kapitalistischen Ökonomie wird nun durch eine horrende Neuverschuldung des Staates, stärkere Rüstungsexporte, die Senkung von Löhnen, den massiven Ausbau von Leiharbeit, durch kommende Sparpakete und Kürzungen bei Sozialleistungen sowie Steuererhöhungen bis zum nächsten größeren Einbruch verschleppt – Die Herrschenden nennen das „Aufschwung“. Die Kosten dafür Zahlen wie immer die Gleichen: Die Masse der einfachen Lohnabhängigen und alle Unterdrückten dieser Welt.
Es ist allzu deutlich, dass FaschistInnen gezwungener Maßen auch aktuell mit dem Thema Krise oder der sozialen Frage allgemein Politik machen wollen – Und dass, obwohl sie keinerlei Lösung für das Problem Kapitalismus haben. Ihre nationalistische, rassistische und antisemitische Hetze hilft immer nur den Herrschenden, spaltet die Klasse der einfachen Lohnabhängigen und macht sie schwach. Ihre „Argumente“ setzen auf Klassenkompromisse, Unterordnung unter den Chef, die Herrschenden oder „die Nation“ und haben damit nichts Soziales oder gar Revolutionäres an sich. Im Gegenteil: Ihre Argumente reproduzieren einen noch aggressiveren, nationalistischen Kapitalismus.
Unsere Positionen, unser Kampf, unsere Stadt!
Dort wo linke antikapitalistische und antimilitaristische Positionen nicht deutlich wahrnehmbar sind, haben es FaschistInnen oftmals einfacher Fuß zu fassen. Dies gilt auch für Königs Wusterhausen. Genau deshalb werden wir uns nicht damit begnügen, „Gegen Rechts“ zu sein – gemeinsam mit den Sozialkürzern, Ämterfunktionären und Schützern der bundesrepublikanischen, bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft.
Wir wollen am 9. Oktober unsere Positionen als konsequente, revolutionäre und radikale Linke deutlich zeigen ohne die Blockierung des Naziaufmarsches zu vergessen!
Beim letzten Aufmarsch faschistischer Kräfte vor einem Jahr wollten Initiatoren eines gewissen „Bündnis gegen Rechts“ ihren „Widerstand gegen Rechts“ nur als rhetorisch verstanden wissen, keine Blockade dulden und forderten engagierte AktivistInnen so immer wieder auf die Straßen zu räumen bis sie vollständig die Übersicht verloren. In diesem Jahr fühlen sich diese Kräfte des so genannten Bündnisses dazu bewegt, deutlicher zu bestimmen, dass sie Dresden 2010 inspirierte und Blockieren richtig sei – Nun, wir werden sehen, was aus ihren Versprechungen wird!
Wir, der Vorbereitungskreis „Naziaufmarsch am 9. Oktober verhindern“, rufen dazu auf gegen Kapitalismus und imperialistische Kriege zu demonstrieren und den Naziaufmarsch konsequent mit Massenblockaden zu beenden.
Alle anderen Widerstandsformen, die dem Ziel der Verhinderung des Aufmarsches oder der Unterstützung unserer antikapitalistischen und antimilitaristischen Positionen dienen, sind natürlich legitim und richtig.
Kommt zur Antifaschistisch-Antimilitaristischen Demonstration und blockiert im Anschluss daran den Naziaufmarsch!
9. Oktober 2010 | 10 Uhr | Brunnenplatz | Königs Wusterhausen
Vorbereitungskreis „Naziaufmarsch am 9. Oktober verhindern“
Zugtreffpunkt für Berlin:
09.15 Uhr am S‑Bhf. Neukölln
Abfahrt 09.22 Uhr auf Gleis 2