“[…]Nationale Sozialisten setzen sich gegen die Ideologie der Demokraten zur Wehr, welche dem deutschen Volk den Volkstod bringt.[…]”
und
“[…]Wir bekennen uns offen zum Nationalen Sozialismus! Da können Tausende Antifaschisten auf die Straße gehen und gegen uns demonstrieren[…]”
Die “Freie Kräfte Potsdam” machen keinen Hehl aus ihrer Befürwortung des Nationalsozialismus. Darüberhinaus stellen sie sich als Opfer linker Gewalt dar und verdrehen somit die Tatsachen der neonazistischen Gewalt im Sommer 2005.
Eine weitere Reaktion auf die Demonstration kam vom NPD-Abgeordneten Marcel Guse. Er stellte am 13.09.10 eine Anfrage zur Demonstration an den Oberbürgermeister. Die Fragen beziehen sich unter anderem auf die Route und den_die Anmelder_in. An sich legitime Fragen, die aus dem Mund des bekennenden Neonazis allerdings bedrohlich wirken. Guse zeigt keinerlei Berührungsängste bei der Zusammenarbeit mit offen nationalsozialistischen Kameradschaften in Potsdam. Er verteilte mit den „Freien Kräften“ gemeinsam Flyer gegen das Asylsuchendenheim am Schlaatz, er besucht mit ihnen Demonstrationen und verlinkt ihre Internetseiten auf der Homepage der NPD Havel-Nuthe. Würden sie eine Störung des Demonstrationszuges planen, käme ihnen eine solche Anfrage ans Stadthaus nur gelegen.
Auch die „Alternative Jugend Potsdam“, eine Gruppierung „national denkender Jugendlicher“, wie sie sich selbst nennen, reagierte auf die Demonstrationsankündigung. Am 15.09.10 veröffentlichten sie auf ihrer Internetseite ebenfalls einen Text. Ähnlich wie im oben aufgeführten Text heißt es hier unter anderem:
“In den Reihen Nationaler Sozialisten, in welche wir uns bekennend einreihen, kämpfen Frauen, Männer und Jugendliche reinen Herzens für ein freies, unabhängiges und souveränes Deutschland. Daran werden alle Versuche der Demokraten nichts ändern!”
Der Text kann als Kampfansage gegen die Demonstration verstanden werden, was auch durch das Entfernen der Mobilisierungsplakate seitens der Neonazis im Raum Potsdam Nord deutlich wird. Des Weiteren wurde versucht bei einer Mobilisierungsveranstaltung in Postdam durch massives Kleben von neonazistischen Aufklebern in der Umgebung des Veranstaltungsortes eine Bedrohungskulisse aufzubauen.
Johannes Schweigmann für die „antifaschistische linke potsdam“: “Wir haben mit Reaktionen der Neonaziszene gerechnet, schließlich richtet sich die Demonstration klar gegen rechte Gedanken und Strukturen und somit auch gegen genau solche Gruppen. Wir hoffen, dass sich Interessierte nicht einschüchtern lassen und trotzdem mit uns auf die Straße gehen”.
Die Reaktionen sind allesamt als Bedrohung gegen das antifaschistische Engagement und die geplante Demonstration zu werten. Außerdem zeigen sie einmal mehr in welchem Grad die Potsdamer Neonaziszene organisiert ist. Wir werden demonstrieren und rufen alle antifaschistisch denkenden Potsdamer_innen dazu auf, uns zu begleiten. Das Problem braucht dringend mehr Beachtung und entschlossenes Entgegenwirken.
Daher rufen wir dazu auf, am 25.09.10 mit uns auf die Straßen zu gehen, gegen Rassismus, Faschismus und Antisemitismus!
Beginn ist um 15 Uhr am Hauptbahnhof.
Offensiv gegen rechte Gedanken und Strukturen!