EBERSWALDE Nazis des “Märkischen Heimatschutzes” haben sich am Montag in Eberswalde an einer Mahnwache “gegen den drohenden Irak-Krieg” beteiligt. Wie auf der Webseite des “Nationalen Widerstands Berlin-Brandenburg” vermeldet wird, verteilten die Kameradschaftler Flugblätter an PassantInnen und unter den restlichen der insgesamt rund 30 TeilnehmerInnen der von PDS und Kirche getragenen Kundgebung des “Bündnis für den Frieden Eberswalde”.
Nach eigenen Angaben stieß die Teilnahme der Nazis auf keinen Widerstand. Der Märkische Heimatschutz kündigte an, weiterhin an Friedensprotesten teilnehmen zu wollen und eventuell auch eigene Aktionen zu gestalten. Die Nazis kritisierten die Bundesregierung, “die anders als Belgien und Österreich nicht den Transit für amerikanisches Kriegsmaterial gesperrt hat.”
Erst kürzlich hatten Eberswalder AntifaschistInnen auf einer vorangegangen Antikriegskundgebung desselben Bündnisses kritisiert, dass Positionen der Friedensbewegung in Deutschland Schnittstellen zu reaktionären Ideen bergen. “Mit einem halluzinierten Opferdasein, entstanden in den Nächten in den Bombenkellern von Hannover, Dresden und anderen deutschen Großstädten Anfang 1945, geht es wieder gegen den Feind vergangener Tage – gegen die USA und ihre Bündnispartner”, argumentierten die antideutsch orientierten Antifas, die den Angriff auf den Irak befürworten. Siehe auch: “Friedenskundgebung in Eberswalde aufgeklärt”.
Auch in anderen Brandenburger Städten wie Neuruppin und Cottbus beteiligten sich Nazis offen an Antikriegs-Aktionen. Zumeist wurde dies von Seiten der bürgerlichen FriedensdemonstrantInnen versucht zu ignorieren, konsequente Abgrenzungen oder Versuche, die Nazis auszugrenzen oder zu vertreiben sind — mit Ausnahme der Demo in Bernau am 15. Februar — bis dato nicht bekannt.