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Nazis im Dauerregen

Fotos: Juri Eber, www.agentur-ahron.de

INFORIOT (Stand: 28. Juli, 20.30 Uhr) Am Sonnabend haben in Cot­tbus rund 290 Neon­azis demon­stri­ert. Der Aufzug stand unter dem Mot­to “Sozial statt glob­al” und wurde von der NPD Spree­wald und den “Nationalen Sozial­is­ten Lausitz” organ­isiert. Die Demon­stra­tion war geprägt von hefti­gen, dauer­haften Regen­fällen. Vom Haupt­bahn­hof liefen die Recht­en eine große Runde durch das Stadt­ge­bi­et und hiel­ten unter anderem an der Stadthalle Kundge­bun­gen ab. Andreas Storr, Mitar­beit­er der NPD-Frak­tion im säch­sis­chen Land­tag, het­zte in ein­er Rede ras­sis­tisch gegen Aus­län­der und polemisierte auch gegen die Poli­tik der SPD. Vere­inzelt waren am Rande der Neon­azide­mo Protestrufe wie “Nazis raus” zu hören. Die Demoteil­nehmerIn­nen kamen mehrheitlich aus Cot­tbus und näher­er Umge­bung — teil­weise waren sie aus Sach­sen, Berlin und dem weit­eren Bran­den­burg­er Umland angereist.

Etwa jew­eils fünf Minuten der Demo voraus fuhr ein Laut­sprecher­wa­gen des bürg­er­lichen Anti­rechts­bünd­nis aus Cot­tbus. Per Durch­sage wur­den die Anwohner­In­nen aufge­fordert, ihre Fen­ster zu schließen und sich von der Demo abzuwen­den. Demon­stra­tives Desin­ter­esse an der NPD sollte so aus­ge­drückt wer­den. Tat­säch­lich waren die Straßen rel­a­tiv men­schen­leer — ob dies ein Resul­tat der Ansagen oder Ergeb­nis des schlecht­en Wet­ters war, ist schw­er einzuschätzen. In eini­gen Geschäften an der Demostrecke hin­gen Anti-NPD-Plakate in den Schaufensterscheiben.

An ein­er Antifakundge­bung mor­gens am Bus­bahn­hof hat­ten sich rund 100 Men­schen beteiligt. Eine weit­ere Kundge­bung war von Attac organ­isiert wor­den — hier waren rund 50 Men­schen auf der Straße.

Von Fes­t­nah­men oder größeren Zwis­chen­fällen ist bis jet­zt nichts bekan­nt — zumin­d­est nicht in ersten Pressemel­dun­gen. Auf Indy­media wird von massen­haften Platzver­weisen und Kesselun­gen gegen Antifas berichtet.

Bei der let­zten Neon­azide­mo in Cot­tbus Ende 2003 war es zu mas­sivem Wider­stand gekom­men. Die Polizei hat­te unter anderem Wasser­w­er­fer ein­set­zen müssen, um den etwa 200 Recht­en ihren Auf­marsch ermöglichen zu können.

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