Am Freitag Abend haben zahlreiche Frankfurter Neonazis Jugendliche Hip Hopper in der Frankfurter Innenstadt angegriffen und verletzt. Die Nazis, die sich
schon seit längerer Zeit an den benachbarten Einkaufzentren Oderturm und Lennè — Passagen treffen, waren zum Teil stark alkoholisiert als sie dort gegen 20.30 Uhr aufbrachen und in getrennten Gruppen zum ehem. Ufa-Kino in der
Heilbronner Straße zogen. Dort griffen einige von ihnen die dort versammelten ca. 25 Jugendlichen sofort mit einem Baseballschläger sowie einer Schreckschusspistole an.
engagierter Frankfurter Bürger
Viele der Hip Hopper konnten entkommen und alarmierten sofort die Polizei. Dennoch wurden einige durch Stahlkappenstiefel am Kopf verletzt, eine Person musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die Polizei, die erst ausrückte nachdem Opfer des Überfalls auf der Polizeiwache „Halbe Stadt“ erschienen, hatte vor Ort überhaupt keinen Plan und viel zu wenig Beamte um durchgreifen zu können. Zu diesem Zeitpunkt, gegen 21.00 Uhr, hatten sich rund um das ehem. Horten Kaufhaus und Ufa-Kino schon mehr als 60 Personen der
rechtsradikalen Szene Frankfurts und Sympathisanten derer versammelt.
Mindestens eine Person wurde festgenommen, Platzverweise wurden aber augenscheinlich nicht verteilt, auch wurden keine Personalien der immer noch sehr aggressiv
auftretenden Nazis aufgenommen die sich nun auch untereinander schlugen. Gegen 22.00 Uhr beruhigte sich die Lage und die Nazis verstreuten sich in der Stadt.
Der Polizeieinsatz, wenn man ihn als einen solchen bezeichnen kann, wirft kein gutes Licht auf den laut Presse so aktiven Einsatz der Polizei gegen Rechtsextreme Gewalttäter. Der Oderturm und die Lennè – Passagen zählen gerade an Wochenenden zu beliebten und bekannten Treffpunkten der Frankfurter Szene mitten im Stadtzentrum. Vermehrt wurden dort polnische StudentInnen und
ausländische MitbürgerInnen Opfer rechter Gewalt.
Am Freitag Abend hatten die Nazis dort schon lange vor dem Überfall durch Flaschenwürfe und Grölerei auf sich Aufmerksam gemacht, blieben aber
offensichtlich unbehelligt von den Ordnungshütern.