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Antifaschismus

Neo-Nazismus und rechte Gewalt in Brandenburg 2009 ernster nehmen!

Für einen jun­gen Mann aus Fürsten­walde ende­ten die Wei­h­nachts­feiertage 
mit einem Kranken­hausaufen­thalt. Am Abend des 27. Dezem­ber hat­ten 
Rechte dem 20jährigen nach ein­er Runde mit dem Hund aufge­lauert und 
ver­fol­gten ihn nach Erfra­gung sein­er Gesin­nung bis ins Trep­pen­haus. 
Als der so Bedrängte sich gegen seine Ver­fol­ger zu wehren ver­suchte, 
schlu­gen die Täter zu und brachen ihm die Nase.

Dass dies ger­ade in Fürsten­walde geschah, erscheint angesichts der 
aktiv­en Nazi-Szene vor Ort wenig über­raschend. Der Laden “British 
Cor­ner”, welch­er rechte Klei­dungs­marken wie “Thor Steinar” vertreibt, 
dient den Recht­sex­tremen eben­so als Rück­zugsraum wie die Struk­turen 
der örtlichen NPD, die mit drei Man­dat­en im Kreistag sitzt und in der 
Region einen der aktivsten Kreisver­bände des Lan­des etablieren kon­nte. 
Das Beispiel belegt erneut, was auch aktuelle Zahlen des 
Bun­desin­nen­min­is­teri­ums vor weni­gen Tagen deut­lich macht­en: Bun­desweit 
ist ein kon­tinuier­lich­er Anstieg rechter Gewalt­tat­en zu verze­ich­nen. 
Obwohl in Bran­den­burg nur knapp 3 % der bun­des­deutschen Bevölkerung 
leben, wird etwa jede zehnte Gewalt­tat hier verübt.

Diese Entwick­lung zeich­net sich seit mehreren Jahren deut­lich ab, 
Staat und weite Teile der Gesellschaft reden die Gefährdung 
recht­sex­tremer Organ­i­sa­tio­nen und ihr ten­den­zielles Erstarken den­noch 
weit­er­hin klein und schmeißen stattdessen antifaschis­tis­che 
Zusam­men­hänge als ver­meintliche ?Feinde der Demokratie? in den sel­ben 
Topf. Es ist höch­ste Zeit endlich aufzuwachen: Bran­den­burg hat ein 
ern­stes Prob­lem — und das ist braun!” erk­lärt hierzu Roland Gehrmann, 
stel­lvertre­tender Lan­dessprech­er der Linksju­gend [’sol­id] Bran­den­burg. 
“Nichtrechte Kul­tur- und Jugen­dar­beit wird dadurch erschw­ert, dass 
Mit­stre­i­t­erin­nen und Mit­stre­it­er regelmäßig Opfer von Gewalt wer­den. 
Jede und jed­er sollte sich in der Pflicht fühlen, diesen Ver­suchen, 
ein Kli­ma ständi­ger Angst zu schaf­fen, ent­ge­gen­zutreten” ergänzt 
Clau­dia, Mit­glied im Lan­desar­beit­skreis Antifaschis­mus der Linksju­gend 
[’sol­id] Bran­den­burg. ?Bre­ite Empörung darf nicht nur dann aufkom­men, 
wenn es sich bei den Ange­grif­f­e­nen und Bedro­ht­en um Per­so­n­en des 
öffentlichen Lebens oder Vertreter des Staates han­delt. Angesichts 
alltäglich­er Gewalt gegen Migran­tinnen und Migranten, Behin­derte, 
Ander­s­denk­ende, Ander­sliebende und Linke sollte sich bei 
Naz­iüber­grif­f­en nie­mand als Opfer zweit­er Klasse fühlen müssen.?

Die Linksju­gend [’sol­id] Bran­den­burg ruft zu Beginn des neuen Jahres 
alle Men­schen auf, sich den Nazis und ihrer Ide­olo­gie gemein­sam 
ent­ge­gen zu stellen und dem braunen Spuks nicht die Städte und Dör­fer 
zwis­chen Lausitz und Uck­er­mark zu über­lassen. Es kann dabei nicht um 
weniger gehen als die Stil­l­le­gung ihrer Anlauf­punk­te, Läden und Clubs, 
den Auf­bau ein­er bre­it­en, selb­st­be­wussten Zivilge­sellschaft und in 
let­zter Kon­se­quenz das Ver­bot und die Zer­schla­gung aller 
neo­faschis­tis­chen Organ­i­sa­tio­nen. Auf dem Weg hier­hin muss 2009 ein 
Schw­er­punkt darauf liegen, im Sep­tem­ber den Einzug rechter Parteien in 
den Bran­den­bur­gis­chen Land­tag zu verhindern.

Fürsten­walde ist über­all. Für einen offen­siv­en Umgang mit rechter 
Gewalt und Sol­i­dar­ität mit allen Opfern.

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