Auf dem Spremberger Heimatfest am Wochenende vom 6. bis 8. August 2010 gab es zahlreiche gewalttätige Übergriffe von Neonazis auf augenscheinlich alternative und linkspolitische Jugendliche. Zum Teil kam es zu schweren Verletzungen.
Das ganze Wochenende über zeigten sich größere Gruppen von Neonazis im Stadtgebiet und es konnten zahlreiche rechte Aktivitäten beobachtet werden.
Das Heimatfest in Spremberg ist ein „typisches“ Stadtfest, ohne Inhalt und Anspruch. Es dient der reinen Belustigung und Ablenkung von der Alltagsrealität der Besucher.
Am Freitag, dem 6. August wurde ein junger Mann bei einem Konzert der Band „Herzleid“ von einem Security so gewaltsam geschubst, dass er dabei fiel, in Glasscheiben landete und aufgrund dessen Schnittwunden an beiden Armen davon trug. Der Security sagte dabei: „Dich Zecke sehen wir nochmal wieder!“. Dies macht sehr deutlich, dass es sich hierbei um eine rechtspolitisch-motivierte Tat handelte.
In der Nacht von Samstag zu Sonntag zogen größere Gruppen alkoholisierter Neonazis auf der Suche nach gewaltsamen Auseinandersetzungen durch die Spremberger Straßen. Dabei kam es zu vermehrten Attacken mit Quarzhandschuhen und Totschlägern. Neben zahlreichen leichten Verletzungen, trug ein Opfer bei einem Angriff mit einem Totschläger ein stumpfes Schädel-Hirn-Trauma davon. Die Lausitzer Rundschau ergänzt diese Reihe von Taten und berichtete eine Woche nach dem Heimatfest von einem weiteren Übergriff: „Wie die Polizei erst am Freitag mitteilte, ist in der Nacht zum Sonntag in unmittelbarer Nähe zum Festplatz ein 24-Jähriger, der sich selbst als linksorientiert bezeichnet, von drei bis vier unbekannten Tätern mit einem Baseballschläger am Kopf verletzt worden.“
Warum die Polizei den Vorfall erst eine Woche später an die örtliche Presse weitergab, obwohl die Tat sofort gemeldet wurde ist vollkommen unklar.
Die gewaltsame Präsenz der Neonazis hat sich auch am Sonntag, dem 8. August fortgesetzt. Eine junge Frau und ein junger Mann wurden durch die Spremberger Innenstadt gejagt. Im nachhinein wurden drei Ermittlungsverfahren von der Polizei eingeleitet.
Bereits drei Wochen zuvor kam es in Spremberg zu rechten Gewalttaten, wobei ein Punk von Neonazis gejagt und verprügelt wurde. Die rechten Übergriffe scheinen auf dem Heimatfest nun ihren bisherigen Höhepunkt erreicht zu haben.
Es zeigt sich, dass das Gewaltpotential der Neonazis in Spremberg derzeit sehr hoch ist und wahrscheinlich weiter ansteigen wird. Dabei scheint diese äußerst brutale Vorgehensweise zur alltäglichen Strategie der Neonazis zu zählen. Weiterhin zeigt sich, dass rechtes Gedankengut immer weiter in die Mitte der Gesellschaft vordringt oder zumindest billigend in Kauf genommen wird, wenn Neonazis ohne Widerstand auf dem Spremberger Heimatfest geduldet werden. Weiterhin kann man dies auch daran festmachen, wenn in Cottbus ein Kleidungsladen der Neonazi-Marke „Thor Steinar“ in Cottbus eröffnen kann, ohne große Aufmerksamkeit oder Widerstand bei den Anwohnern und der Stadt hervorzurufen.
Wir lassen uns nicht einschüchtern! Den Neonazis muss entschlossener denn je entgegengetreten werden.
Faschistischem Gedankengut entgegenwirken!
Einschüchterungsversuche ins Gegenteil umschlagen lassen!
Antifa Spremberg